In den USA ist der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson fast so bekannt wie Stephen Hawking. Als einer der sympathischsten und humorvollsten Populärwissenschaftler unserer Zeit hat er unter anderem Carl Sagans "Cosmos"-Reihe beeindruckend fortgesetzt, aber auch in Ice Age 5 ein Wiesel synchronisiert. Eben erschien mit "Das Universum für Eilige“ eines seiner bekanntesten Bücher in deutscher Übersetzung. 

DeGrasse Tyson wird auch als Redner gerne gebucht, weil er es versteht, aus wissenschaftlichen Erkenntnissen Lehren über unser Verhältnis zur Natur und unsere Rolle auf dem Planeten zu ziehen. Für die Kurzvideo-Reihe Ted-Ed, die auch sonst zu empfehlen ist, spricht er über die Neugier als grundlegende menschliche Eigenschaft. "Oft werde ich gefragt: Was kann ich tun, damit meine Kinder sich mehr für Wissenschaft interessieren?", so der 59-Jährige. "Und ich antworte, ich habe dafür nur einen Rat: Geht ihnen einfach aus dem Weg! (...) Kinder sind von Natur aus Wissenschaftler. Sie erforschen ihre Umgebung intuitiv." In dem gerade mal fünfeinhalbminütigen Video streift der Physiker auch die Diskussion um Arbeit zwischen fremdauferlegter Pflicht und selbstbestimmtem Lebensinhalt: 

Its the great tragedy: People employed in ways that don't fully tap everything they do best in life. And so...I think the greatest of people in society carved niches that represented the unique expressions of their combinations of talents. 

Das ist natürlich leicht gesagt und schmeckt mit Neoklassik-Untermalung manchmal ein bisschen zu sehr nach "Inspirational-Quote"-Poster. Inhaltlich sind seine Worte aber nicht von der Hand zu weisen. Deshalb: Wer etwas Inspirierendes teilen möchte, das andere Menschen vielleicht in einem guten, offenen Moment erwischt, kann dieses Video hernehmen ohne sich dafür schämen zu müssen.