Zugegeben: Für den Namen hätte sich der Deutschlandfunk etwas mehr Mühe geben können. "Der Politik-Podcast" macht zwar jedem verdammt schnell klar, um was es im Kern geht. Was aber der Unterschied zu vielen anderen DLF-Produkten (und auch zur immer größer werdenden Zahl der weiteren Politik-Podcasts in Deutschland) sein soll, verrät er nicht. Deshalb ein kurzer Versuch: Der DLF-Politik-Podcast lässt jede Woche die Korrespondenten zu Wort kommen, ausführlich, gern auch mal kontrovers und zu genau einem Thema. Das Ergebnis sind oft gute Hintergründe und Einschätzungen - besonders gelingt es meiner Meinung nach aber, wenn die Korrespondenten persönliche Eindrücke schildern, die in den Nachrichten- und Hintergrundsendungen, die sie sonst bedienen, keinen Platz finden. Wie zum Beispiel diese Woche in Folge 11: Der neue Bundestag: Von Ein- und Aufzügen.

Folge 11 liefert Inhalte, die einen wöchentlichen Podcast zur Bundespolitik rechtfertigen - die Beschreibungen der ersten Tage des neuen Bundestags (zum Beispiel auf der Fraktionsebene des Reichstagsgebäudes) sind - denke ich -  auch am Wochenende nach Erscheinungstermin noch interessant. Uneingeschränkt kann ich den Podcast-Kanal aber nicht empfehlen. Ich habe auch nicht alle bisherigen elf Folgen gehört. Entweder weil mir das Thema manchmal etwas alt vorkam, nachdem die politische Diskussion sich schon weitergedreht hatte. Oder weil die wechselnden Gesprächspartner es dem Hörer nicht unbedingt leicht machen, die Stimmen und Personen zuzuordnen (und damit auch deren jeweilige Argumente klar nachzuvollziehen). Vielleicht gibt sich das aber auch noch oder es schält sich ein festeres Team heraus. Ich werde weiter reinhören.

Überhaupt legt der Deutschlandfunk gerade ziemlich vor, was Podcasts angeht. Mit "Der Tag", einem wochentäglichen Podcast (17 Uhr) zu den wichtigsten Themen des Tages, gibt es mindestens noch einen weiteren neuen Kanal, den man mal in den Podcatcher schmeißen kann.