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Medien und Gesellschaft

"Missbrauch ist in der Medienbranche weit verbreitet"

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

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Simon HurtzMontag, 06.12.2021

Am 18. Oktober feuerte der Axel-Springer-Verlag den Bild-Chefredakteur Julian Reichelt. Dafür ist maßgeblich die Investigativreporterin Juliane Löffler verantwortlich. Sie arbeitet eigentlich für die Ippen-Gruppe, doch der Verleger blockierte die Veröffentlichung der Recherchen des Teams von Investigativ. Stattdessen veröffentlichten die Reporterïnnen einen Teil ihrer Rechercheergebnisse beim Spiegel, kurz zuvor hatte auch die New York Times berichtet.

In diesem Interview spricht Löffler über die Springer-Recherche und erzählt, wie sie als Investigativreporterin arbeitet. Es geht aber auch um #MeToo in der Medienbranche, den Umgang mit emotional belastenden Themen und Einschüchterungsversuche, um kritische Recherchen zu behindern.

Wer sich ansatzweise für Medien interessiert, sollte das gesamte Gespräch lesen. Als Appetithäppchen kommen hier einige Auszüge:

  • Die Reaktionen der Quellen waren unterschiedlich, aber viele haben mir signalisiert, dass sie sehr erleichtert waren, dass das Fehlverhalten Reichelts nun Konsequenzen hatte. Eine Nachricht hat mich besonders gefreut. Eine Quelle schrieb mir: "Ich denke, jetzt kann Ruhe einkehren in alle Herzen, und dafür danke."
  • Missbrauch – nicht immer, aber meist gegen Frauen – ist in der Medienbranche, aber auch in so vielen anderen Branchen so weit verbreitet, davon haben wir nur ansatzweise eine Vorstellung. Ich glaube, dass wir mit den großen und wichtigen #MeToo-Recherchen noch immer am Anfang stehen, einen tiefen Abgrund jahrzehntelanger Missstände aufzuklären.
  • Dass Mathias Döpfner noch immer von "Hintermännern" spricht, die angeblich das Vorgehen organisierten, ist erstaunlich. Meine Quellen haben sich entschieden, mit der Presse zu sprechen, weil sie selbst wollten, dass die Missstände aufgeklärt werden.
  • Inzwischen hat sich Dirk Ippen entschuldigt und das erkenne ich auch an. Für die Quellen war die Nachricht natürlich auch hart. Eine Person war am Telefon sehr verzweifelt und hat gesagt: Wie kann es sein, dass man uns jetzt schon wieder nicht zuhört? Umso klarer war, dass eine Lösung her musste, die Rechercheergebnisse so gut und schnell es geht, zu veröffentlichen.
  • In Deutschland entscheidet man vielleicht eher, Rechercheergebnisse, welche die Privat- oder Intimsphäre betreffen, nicht zu veröffentlichen. Das haben wir auch bei der Recherche zu Reichelt genau abgewogen und uns in einigen Aspekten dagegen entschieden. (…) Auch fürs Privatleben eines Bild-Chefs müssen die presserechtliche Standards gelten und geschaut werden: Wie schwer sind die Vorwürfe, wie groß das öffentliche Interesse, wo wiegt die Privatsphäre schwerer?
"Missbrauch ist in der Medienbranche weit verbreitet"

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