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Medien und Gesellschaft

Eine Woche Bild-TV: Fernsehen in GROSSBUCHSTABEN

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzSonntag, 29.08.2021

Viele Medienjournalistïnnen haben in der vergangenen Woche dabei zugeschaut, wie die größte deutsche Tageszeitung ihre ersten Gehversuche im linearen Fernsehen macht. Dabei sind schöne Texte entstanden. Cornelius Pollmer etwa hat für die SZ ein TV-Tagebuch geführt, das in seiner lakonisch-deskriptiven Art gut beschreibt, was Bild-TV bislang ausmacht:

Einer Reporterin wird die sagenhaft dumme Frage gestellt, ob Annalena Baerbock am Sonntag wohl Bild-TV gesehen habe. "Auf jeden Fall" habe Baerbock das gemacht, sagt die Reporterin. Es folgt die Nachbereitung des großen Jürgen-Klopp-Interviews. Klopps Brille, "ein Thema, das durch die Decke geht". Zugeschaltet ist deswegen nun Dr. Rasch von der Augenklinik Potsdam. An ihn "eine letzte Frage, ist das eine Kassenleistung? Das interessiert, glaube ich, gerade viele Zuschauer". Der Blick flieht an den Bildrand rechts unten, auf den Wetterwürfel. Emsdetten, 16 Grad und Regen.

Harald Staun fasst in der FAZ seine ersten Eindrücke so zusammen:

Zu großen Teilen wirkt "Bild Live" wie eine Dauerwerbesendung für Bild, wobei es schwer zu sagen ist, was schwerer zu ertragen ist: die Dauerhaftigkeit oder der Werbungscharakter. Ständig bescheinigen sich die Bild-Leute gegenseitig ihre Klasse oder behaupten, wegen der gewöhnlichsten Geschichten ihrer Kollegen und Kolleginnen Gänsehaut zu bekommen. (…) Reichelt, Ronzheimer, der "Meinungschef" Filipp Piatov, Programmchef Strunz sind unglaublich fleißig dabei, sich aufzuregen, berühren zu lassen oder in ihrer Wut auf die Regierung einig zu sein.

Beide Artikel sind kostenpflichtig. Deshalb empfehle ich sie nur, piqe aber einen frei zugänglichen Text aus der taz. Dort haben Carolina Schwarz, Ambros Weibel und Peter Weissenburger eine Woche "Bild Live" geguckt. Manches läuft gut, etwa die Morningshow mit professionellen TV-Moderatorïnnen. Anderes eher weniger:

Da wackelt immer mal die Kamera, Schrift wird zu kurz eingeblendet, Text passt nicht zum gesprochenen Inhalt. Den Bild-Zeitungsjournalist*innen, die zum Teil durchs Programm führen, mangelt es an Kamerapräsenz und Sprechausbildung, das wirkt unbeholfen und verspannt, was das Dranbleiben bei einigen Sendungen selbst für Bild-Fans anstrengend machen könnte.

Die Quoten? Solide, aber noch nicht besonders aussagekräftig:

Die Interviews mit Laschet und Scholz sahen laut Quotenmessung um die 100.000 Menschen, das ist nicht schlecht, aber auch kein furchteinflößender Angriff aufs lineare TV. Die Erste Ausgabe der Morningshow sahen dagegen zwischen 20.000 und 50.000, was in diesem Zeitraum recht gut ist. (…) Um zu analysieren, wie sich „Bild Live“ auf dem neuen Terrain lineares TV schlägt, reichen jedoch die frei verfügbaren Daten. Dazu muss man aber abwarten, was passiert, wenn sich der Rummel um den Launch gelegt hat.

Die taz sieht "Gefühle, Fluff, Sport und Politik in Großbuchstaben". Also genau das, was Bild-Leserïnnen gewohnt sind und wohl auch erwarten. Spannend wird, ob sich "Bild Live" zu seiner Art deutschem Fox News entwickelt. Diese Gefahr halten die drei Autorïnnen für eher gering – und enden mit einem Plädoyer für die Öffentlich-Rechtlichen:

Am Wirkungsvollsten gegen Bild ist nicht erwartbares Bashing, sondern nach wie vor: ein fundiertes und diverses journalistisches Gegenprogramm. Zum Beispiel: ein Newssender.
Eine Woche Bild-TV: Fernsehen in GROSSBUCHSTABEN

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