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Wie grüne Strände helfen könnten, den #Klimawandel zu bekämpfen

Ole Wintermann
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Ole WintermannSonntag, 05.07.2020

Die in Regenwasser enthaltene Kohlensäure (und damit das gebundene CO2) lässt Steine und Felsen verwittern. Zu den dabei am besten zu zersetzenden Mineralien gehört Olivin. Bei der Zersetzung entstehen Bicarbonat und Calcium-Ionen. Diese Stoffe werden, wenn sie über die Flüsse das Meer erreicht haben, von Lebewesen genutzt, um Calciumcarbonat (Kalk) herzustellen, der Stoff, aus dem ihre Panzer und Knochen bestehen. Diese chemische Reaktion entlässt Wasserstoff und Sauerstoff in die Luft, die sich erneut mit Regenwasser und CO2 zu Kohlensäure umwandeln können. Währenddessen lagern sich die Kalkreste der abgestorbenen Lebewesen am Meeresgrund ab. Damit wird der gebundene Kohlenstoff auf sehr lange Zeit der Atmosphäre entzogen.

Dieser basale und seit Jahrmillionen existierende Prozess soll nun genutzt werden, um in einem Feldexperiment CO2 der Atmosphäre zu entziehen. Hierzu wird der Erosionsprozess zeitlich und örtlich stark komprimiert. Das Olivin wird in einer Meeresbucht probeweise für 1-2 Jahre ausgebracht und damit direkt dorthin gebracht, wo es den Meereslebewesen als Grundlage ihrer Ernährung dient. Um die Effizienz des ausgebrachten Materials weiter zu erhöhen, wird es nicht direkt in das Wasser gegeben, sondern auf den Strand geschüttet, so dass die Wellen über 2 Jahre hinweg eine beschleunigte Erosion bewirken können.

Während die weltweite natürliche Erosion pro Jahr der Atmosphäre ca. eine halbe Milliarde Tonne CO2 entzieht, könnte durch das Ausbringen von Olivin an 2 % der weltweit energiereichsten Schelfgebiete die jährlichen Treibhausemissionen der Menschheit neutralisiert werden. Dabei würde das Entziehen von einer Tonne CO2 aus der Atmosphäre gerade mal mit 10 Dollar zu Buche schlagen.

Als größte Hürden für diesen Ansatz werden die soziale Akzeptanz grüner Strände (als ob dies unser größtes Problem sei) sowie die energieintensive Produktion des zu verteilendes Materials gesehen.

Der Klimawandel gewinnt in den letzten Jahren deutlich an Dynamik. Daher gibt es neben diesem Ansatz inzwischen viele andere Projekte, die sich mit der Reduktion des CO2-Gehaltes der Atmosphäre beschäftigen. Auf Island wird in einem Projekt die Möglichkeit erkundet, CO2 bei der Energiegewinnung abzuscheiden und direkt in einen Basaltuntergund zu pumpen, in dem es sich dann langfristig in ein Mineral umwandeln kann. Universitäten in England und den USA beschäftigen sich mit dem Ausbringen von Basaltpulver auf landwirtschaftlichen Anbauflächen, das dort einerseits als Dünger, andererseits als Bindemittel für CO2 dienen kann. Andere Projekte befassen sich schließlich mit den Nebenprodukten des Tagebaus, die unter Einwirkung von CO2 zu neuen Mineralien umgewandelt werden können. Ein Kubikkilometer dieser Nebenprodukte könnte 1 Milliarde Tonnen CO2 binden.

Die Maßnahmen und Versuche machen auf der einen Seite Mut, zeigen sie doch, was technisch möglich wäre. Auf der anderen Seite wirken sie aber irgendwie auch sehr verzweifelt. Wie wäre es damit, das CO2 erst gar nicht entstehen zu lassen?

Wie grüne Strände helfen könnten, den #Klimawandel zu bekämpfen

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