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Die Fossillobby und das Diskreditieren von KlimaaktivistInnen

Ole Wintermann
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Ole WintermannDienstag, 10.10.2023

Dass Aktivisten der "Letzten Generation" oder auch von "XR" inzwischen regelmäßig als "Klima-RAF" oder zumindest als "Verbrecher" betitelt werden, ist kein Zufall sondern vielmehr Ergebnis einer jahrzehntelangen Lobbyarbeit der Fossil-Konzerne, so der #LongRead in "The New Republic". 

Der Einfluss der internationalen Fossillobby reicht über einzelne FDP-Abgeordnete, die u.a. einen Think Tank gegründet haben, der dem Atlas Netzwerk angehört und der seine Finanzierungsquellen nicht offenlegt, auch in den Deutschen Bundestag. Die Rhetorik, die von diesen Personen gegenüber Klimaaktivisten verwendet wird und Eingang nicht nur in rechten Presseplattformen wie Springer sondern auch in "unverdächtige" Plattformen wie den Spiegel findet, entstammt dem Wörterbuch der Fossillobby, das in den letzten Jahrzehnten seit den 1960ern Jahren aufgebaut worden ist. Es begann alles mit einer Finanzierung erster rechter libertärer Think Tanks in den 1960er Jahren durch Royal Dutch Shell.

Seit den ersten Tagen dieser "Think Tanks" haben deren libertäre Gründer versucht, ihre Idee des Vulgär-Kapitalismus, in dem jede staatliche Aktivität per se als etwas negatives angesehen wird, in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Weitere Protagonisten dieser libertären Extremisten waren die Koch-Brüder, Margaret Thatcher, Milton Friedman und Robert Murdoch. Adam Smith und Joseph Schumpeter waren dabei stets die ideologischen "Vordenker" der libertären Extremisten.

In den 1970er Jahren begannen diese "Think Tanks" dann, Menschenrechtsaktivisten und Umweltschützer in den Fokus ihrer fossilen Lobbyarbeit zu nehmen und durch den Versuch persönlicher Diskreditierung mundtot zu machen. Und hier schließt sich der Kreis zum Ansatz, Klimaaktivisten als "Klima-RAF" zu bezeichnen. 

Ob den libertären und konservativen Lautsprechern, die in der deutschen Politik heute so vorgehen, dieser historische Ursprung des Framings bekannt ist, steht dahin. Dazu mag sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Der umfangreiche und sehr gut recherchierte Texte bietet jedenfalls sehr vielmehr Informationen, als sich hier in der Kürze darstellen kann.


Die Fossillobby und das Diskreditieren von KlimaaktivistInnen

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Kommentare 6
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor 7 Monaten

    Es ist die Frage, inwieweit solche Think Tanks tatsächlich ursächlich für einen bestimmten aggressiven Politikstil sind - wie auch in dem Piq über den US-Wahlkampfberater Finkelstein argumentiert wird - oder lediglich eine Vereinigung Gleichgesinnter, die auch so ihren Stiefel durchziehen würden.

    https://www.piqd.de/co...

    1. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor 7 Monaten

      Danke für den Hinweis auf den anderen PIQD-Text; liest sich spannend. Ja, in der Tat sind nicht unbedingt "Think Tanks" notwendig, um Lüge und Hass zu gebären. In der Recherche von TNR fand ich es sehr erhellend, wie diese in manchen Politikern innewohnende Tendenz über Jahrzehnte hinweg mit entsprechenden Inhalten und Ideologien unterfüttert worden sind.

  2. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 7 Monaten

    Ein unverbrüchlicher Hinweis, den Autor und ggf. piqd in Zweifel zu ziehen ergibt sich schon allein aus dem Satz:
    "Die Rhetorik, die von diesen Personen gegenüber Klimaaktivisten verwendet wird und Eingang nicht nur in rechten Presseplattformen wie Springer sondern auch in "unverdächtige" Plattformen wir den Spiegel findet, entstammt dem Wörterbuch der Fossillobby, das in den letzten Jahrzehnten seit den 1960ern Jahren aufgebaut worden ist."

    Danke für den Satz. Von nun an werde ich noch wählerischer Lesen und bei NZZ, WELT und FAZ, Schwäbische Zeitung die Versorgung mit Information nicht durch piqd einschränken!

    1. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 7 Monaten

      piqd.de war nie als Einschränkung sondern immer nur als Erweiterung gedacht.

    2. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 7 Monaten

      Hallo Stefan, schön, dass du hier mitliest und kommentierst. Jede Kuratorin und jeder Kurator empfiehlt Beiträge in einem eigenen Stil. Das beinhaltet auch persönliche Meinungen und Einschätzungen, wie die Passage, die du hier zitierst. Störst du dich an der Bezeichnung "unverdächtige"?
      Wie Dominik schreibt, piqd soll alles andere als eine Einschränkung sein. Wir hoffen, dass all unsere Leser'innen ihre Informationen aus ganz vielen verschiedenen Quellen beziehen. piqd soll eine Sammelstelle für besonders gute, tiefgründige und manchmal auch abwegige Beiträge sein. So können unsere Leser'innen Perspektiven vertiefen oder neue kennenlernen aber auch ihnen bisher unbekannte Quellen entdecken. Es gibt so viele gute Inhalte "da draußen", wir wollen helfen, dass sie ohne großen (Zeit-)Aufwand gefunden werden.

    3. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 7 Monaten · bearbeitet vor 7 Monaten

      @Maximilian Rosch Ich bin ja neu hier und weiß noch nicht, ob sich der Schritt hierhin gelohnt hat.
      Aber eins ist für mich ganz klar: eine Plattform, die "extremsten Positionen" quasi "gleichermaßen" und "gleichhäufig" Raum gibt ist für mich keine Vorselektion mehr, sondern führt weg von meinem Ziel, eine Vorselektion zu bekommen. Ein Problem ist doch: wir haben gar nicht die Zeit und das Potential (kognitiv und mengenmäßig) quasi Alles aufzunehmen und zu verarbeiten. Daher kommt ja gerade die Auswahl der Informationsquellen für den persönlichen Bedarf. Beispiel: NZZ / FAZ / WELT / Schwäbische Zeitung sehen sehr verschieden auf das Geschehen. piqd nahm ich als interessante Erweiterungsmöglichkeit wahr. Aber ganz sicher werde ich mich nicht am "anderen Ufer" meiner aktuellen Bezugsquellen tummeln. Warum ? Ich bin kein Psychiater, der sich auch in Geister auf allen Abwegen vertiefen muß, um denen Gesprächspartner und Hilfe zu sein.

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