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Medien und Gesellschaft

Ein Umdenken in Sachen "Clan-Kriminalität"?

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidDienstag, 15.08.2023

Erst vor wenigen Tagen legte Innenministerin Nancy Faeser einen Vorschlag vor, der hochumstritten diskutiert wurde: Mitglieder sogenannter Clans, auch als "arabische Großfamilien" bezeichnet, sollen auch dann abgeschoben werden können, wenn sie nicht kriminell aufgefallen sind. Kritiker*innen nannten das entsprechende Diskussionspapier nicht rechtsstaatlich, das Prinzip der Sippenhaft liege dem Vorschlag zugrunde. Nun hat die Journalistin Yağmur Ekim Cay für die Frankfurter Rundschau eine interessante Analyse vorgelegt, in der sie auf das ganze Phänomen schaut: die politische und mediale Instrumentalisierung der sogenannten "Clan-Kriminalität": 

Straftaten, die von Clan-Mitgliedern begangen wurden, machten 2022 in Berlin etwa 0,2 Prozent der statistisch erfassten Kriminalität aus, in Niedersachsen 0,6. 872 Straftaten in der Hauptstadt wurden in dem Jahr den Clans zugeschrieben – von 519 827. Und zu den Statistiken des nun vorgelegten „Lagebild Clankriminalität“ zählen auch Delikte wie Schwarzfahren und unverzollter Tabak.

Hinzu kommen noch viele Fallstricke in der Methodik, wie die entsprechenden Clan-Statistiken überhaupt von den Sicherheitsbehörden erstellt werden. Mit diesen Informationen erscheinen sehr viele Debatten in Deutschland in einem ganz anderen Licht. Über die lesenswerte Analyse hinaus zieht die Frankfurter Rundschau aber auch Konsequenzen für die eigene Berichterstattung in der Zukunft:

Die Redaktion der Frankfurter Rundschau hat den umstrittenen Begriff „Clan-Kriminalität“ intern umfassend diskutiert. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass er politisch missbraucht wird und Menschen stigmatisiert. Deshalb werden wir die Bezeichnung nur in Ausnahmefällen verwenden – nämlich wenn wir über Polizeieinsätze und politische Debatten berichten, in denen die Kategorie zentral ist.

Andere Redaktionen sind von dieser Selbstreflexion nicht nur weit entfernt, sie praktizieren eher das Gegenteil von dem, was sich die Frankfurter Rundschau nun redaktionell selbst auferlegt hat. Das könnte in der Medienwelt durchaus für weitere Debatten und vielleicht sogar ein Umdenken sorgen. 

Mehr grundsätzliche Infos zum Thema gibt es auch in diesem Dossier vom Mediendienst Integration

Ein Umdenken in Sachen "Clan-Kriminalität"?

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