Mit den Massakern der Hamas am 7. Oktober endete auch der Nimbus der israelischen Armee als praktisch unschlagbare, strategisch brillante Armee. Es drängt sich die Frage auf: Wie hat die Hamas es geschafft, so ungestört auf israelisches Gebiet vorzudringen? Die Antwort gibt dieses Video der Washington Post, das ebenso beklemmend wie erhellend ist.

Aus zig Videos und Dokumenten, die bei Hamas-Kämpfern gefunden wurden, puzzeln die Reporter zusammen, wie diese den High-Tech-Zaun an der Grenze von Gaza zu Israel und seine Verteidigungsanlagen lahmlegten und aufsprengten.

Man sieht aus der Perspektive von Drohnen, wie sie ihre Sprengsätze auf die unbemannten Maschinengewehrtürme abwerfen, wie Kameras abgeschossen werden und ein Späh-Ballon, der am Zaun befestigt ist, einfach losgeschnitten wird und davonfliegt (mehrere dieser relativ alten Ballons waren übrigens auch gerade in Reparatur).

Das alles wirkt – im Nachhinein – verblüffend einfach, selbst wenn dahinter wohl jahrelange Ausspäh-Arbeit steckt.

Hamas exploited vulnerabilities created by Israel’s reliance on technology at the “Iron Wall” to carry out the deadliest single assault in Israel’s history. The video details how Hamas fighters neutralized long-range cameras, sophisticated sensors and remote-control weapons — a tactic known inside the group as the “blinding plan” — to breach the high-tech fence.

Der Versuch Israels, die Verteidigung an ein halbautomatisiertes, sündhaft teures System auszulagern, ist gescheitert. Die Automatisierung des Militärs stieß hier an ihre Grenzen, zumindest in der Defensive. Dieses blinde Vertrauen auf technologische "Lösungen" wird wohl auch noch politische Konsequenzen haben.

Hinzu kamen auch schlechte Informationsflüsse die Hierarchie hinauf. Die Financial Times berichtet, dass Soldatinnen das Szenario, das am 7. Oktober eintrat, relativ genau vorhersagten und davor warnten. Gehört wurden sie von ihren Oberen nicht.