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Flucht und Einwanderung

Kroatiens Stahlstangen: Wo die Gewalt europäischer Migrationspolitik kulminiert

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistSonntag, 08.12.2019
“They drove us in a van to the Bosnian border and took us out one at a time,” he said, describing the Croatian police. “There were eight police, and one by one they beat us, punching, kicking, hitting with steel sticks. They broke my leg.”

Diese Beschreibung eines 16-jährigen Pakistaners, der wie viele Migrant*innen in Bosnien an einer ehemaligen Müllgrube feststeckt, ist typisch. Stahlstangen kommen in den Berichten wiederholt vor. Aber auch Tritte und Schläge und sogar Schüsse, schwerste Verletzungen, die ihnen von kroatischer Polizei zugefügt werden. In einem und durch ein EU-Land (in diesem Fall sogar nach einer Rückschiebung aus dem Schengen-Land Slowenien) werden sie mit großer Brutalität illegal über die Grenze zurückgeschoben, ohne Asylgesuche auch nur zu hören – egal ob Männer, Frauen oder Kinder. Es ist schockierend, was hier an der Außengrenze der EU passiert. Während es jedoch wenigstens vereinzelte Berichte von den unmenschlichen Zuständen in Griechenland gibt, scheint über das brutale Vorgehen Kroatiens kaum berichtet zu werden. 

Die kroatische Regierung verneint die Misshandlungen und die EU scheint sie zu ignorieren. Vielmehr will sich Kroatien mit dem Verhalten offenbar für eine Schengen-Mitgliedschaft qualifizieren: Nicht Menschenrechte, sondern eine Garantie, die Grenze gegen Migrant*innen verteidigen zu können, wird offenbar als wichtiger Ausweis der Eignung für eine Mitgliedschaft gewertet. Mit Blick auf Griechenland und andere Grenzstaaten scheint diese Einschätzung auch nicht ungerechtfertigt zu sein. 

NGOs weisen auf die unmenschliche Behandlung von Menschen an Europas Peripherie hin. Auch bei einzelnen kroatischen Polizisten scheint sich Widerstand zu regen. Doch solange es keinen Aufschrei im Zentrum Europas gibt, wird diese Praxis Kroatiens und damit der EU nicht enden. Doch dafür muss die Situation von Migrant*innen im Westbalkan zunächst bekannter werden. Dieser Artikel leistet hierzu vielleicht einen Beitrag.

Kroatiens Stahlstangen: Wo die Gewalt europäischer Migrationspolitik kulminiert

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