Das Great Barrier Reef in Australien erlebt gerade die größte Bleiche seit Beginn der Aufzeichnungen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler, die den Zustand des Riffes kontinuierlich und aufwendig überwachen. Dies ist bereits die dritte extreme Bleiche innerhalb der letzten fünf Jahre. Schuld ist die Erderhitzung.

Warme Meerestemperaturen sind die Hauptursache für die Korallenbleiche, d. h. wenn sich Korallen als Stressreaktion auf zu warmes Wasser weiß verfärben.

Korallen sind lebende Organismen. Sie siedeln in Symbiose mit photosynthetisch aktiven Einzellern auf einer Kalkschicht, die von Jahr zu Jahr wächst. Werden diese Einzeller von der Koralle abgestoßen, verliert der Korallenstock seine Farbenpracht.

Die Bleiche tötet Korallen nicht sofort. Aber wenn die Temperaturen hoch bleiben, sterben die Korallen schließlich ab und zerstören damit einen natürlichen Lebensraum für viele Meereslebewesen.

Wie oft, bei solchen Ereignissen, sind die Forscher selbst erschüttert über die Ergebnisse.

"We are all in shock really at how quick this has happened," said Hughes. "Three severe bleaching events in five years is not something we anticipated happening until the middle of the century."

Korallenriffe gehören zu den artenreichsten Meeresökosystemen der Welt – zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Meeresarten sind irgendwann in ihrem Lebenszyklus auf sie angewiesen.

Mit einer Fläche von fast 133.000 Quadratmeilen ist das Great Barrier Reef das größte Korallenriff der Welt und beheimatet mehr als 1.500 Fischarten, 411 Arten von Hartkorallen und Dutzende anderer Arten.

Es ist auch eine lebenswichtige Ressource für die australische Wirtschaft, die jährlich mehr als 5,6 Milliarden Dollar beiträgt und Zehntausende von Arbeitsplätzen unterstützt.

Mit der zunehmenden und häufigeren Bleiche sind die Korallen stärker vom Absterben bedroht – und das wird nicht nur für die biologische Vielfalt der Region verheerend sein, sondern auch für Tausende von Menschen, deren Leben und Lebensunterhalt von den Riffen abhängt.