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Flucht und Einwanderung

Gestern & Heute: Was vor dem Faschismus lag, ist verlorene Heimat

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergFreitag, 05.04.2024
Ich habe ‚Transit‘ vor vielen Jahren durch Harun Farocki kennengelernt, für den das eines der wichtigsten Bücher war. Harun ist 1944 geboren, im Sudetenland, auf der Flucht, und ich glaube, dass er immer versucht hat, eine Referenz zu den 20er Jahren wiederzufinden, zu Autoren wie Franz Jung, Georg Glaser oder Anna Seghers.

So der Regisseur Christian Petzold zu seiner Verfilmung des in die Weltliteratur ragenden Werks von Anna Seghers.

Was vor dem Faschismus lag, das ist ja im Grunde verlorene Heimat. Und ‚Transit‘ ist ein Buch, das im Übergang geschrieben ist.

Am Anfang ist die filmische Umsetzung des Exilromans wohl für etliche irritierend und entfaltet erst allmählich eine zwingende Kraft. Nicht als Kostümfilm mit Naziuniformen inszeniert Christian Petzold die Geschichte von gestern, sondern als eine Erzählung, die im heute spielt. 

In der arte mediathek, wo der Film bis zum 30. Mai 2024 zu sehen ist, wird er so angekündigt:

Georg Seidler ist als Illegaler in Paris ständig auf der Flucht vor der Polizei. Durch Zufall gelangt er an die Papiere und an ein Manuskript des Schriftstellers Weidel, der sich zuvor in seinem Hotelzimmer das Leben genommen hat. Georg ergreift die Chance und schmuggelt sich auf einen Güterzug nach Marseille, gemeinsam mit seinem verletzten Freund Heinz, der die Reise allerdings nicht überlebt. Nach der Ankunft in der französischen Hafenstadt überbringt Georg die traurige Nachricht an die gehörlose Frau von Heinz, Melissa, und ihren Sohn Driss, zu dem er eine enge Beziehung aufbaut. Im mexikanischen Konsulat erhofft er sich einen Finderlohn für Weidels Unterlagen, wird allerdings für den Schriftsteller persönlich gehalten und gelangt so an Transitvisa nach Mexiko für Weidel und seine Frau Marie. Georg trifft mehrmals auf die verzweifelte Ehefrau, die nichts von dem Suizid ihres Mannes weiß und weiter auf seine baldige Ankunft in Marseille hofft. In Unkenntnis der Identität Maries verliebt sich Georg in sie und bietet ihr eines der Visa nach Mexiko an. Als Heinz' Sohn Driss erkrankt, bittet Georg den deutschen Arzt Richard um Hilfe, der eine Affäre mit Marie hat. Georg findet sich in einem Gefühlschaos wieder, als er Marie als Weidels Ehefrau identifiziert, die die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem Mann nicht aufgegeben hat und ohne ihn Europa nicht verlassen will. Kann Georg ihr die Wahrheit sagen? Wie würde sie reagieren, und würde sie dann überhaupt noch mit ihm das Schiff besteigen wollen?

Der Film von 2018 ist nicht die erste Auseinandersetzung mit diesem auf der Flucht und im Exil geschriebenen Werk. Da vor genau 100 Jahren das erste Hörspiel gesendet worden ist, findet man in 100 aus 100: Die Hörspiel-Collection eine Fassung von "Transit" aus dem Jahr 1983 mit Heidy Forster, Peter Lieck u.a. in der Bearbeitung von Bernhard Pfletschinger und der Regie von Wolf Euba. Die im Todesjahr der 1900 geborenen Anna Seghers erstmals gesendete BR-RIAS-NDR-Produktion ist immer noch aufschlussreich.

Wer Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten der Flucht von gestern und denen von heute besser verstehen will, der wird fundig in diesen Feature von Johanna Tirnthal im Deutschlandfunk Kultur, dessen Manuskript hier zu finden ist.

Ach, TRANSIT sollte man sich nicht ausleihen, sondern den Roman sich schenken lassen oder kaufen, etwa hier.

Gestern & Heute: Was vor dem Faschismus lag, ist verlorene Heimat

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