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Technologie und Gesellschaft

Warum alles gleich aussieht, Teil 2

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlMontag, 29.01.2024

Dies ist ein Follow-up-piq. 2022 habe ich hier "Warum alles gleich aussieht" geschrieben. Darin ging es um das Airspace-Essay des Reporters Kyla Chayka, das 2016 auf The Verge erschienen war. Chayka beschrieb darin, wie AirBnB und andere Plattformen die Welt langsam geformt hatten - bis viele Orte gleich aussahen ("Minimalist furniture. Craft beer and avocado toast. Reclaimed wood. Industrial lighting. Cortados. Fast internet.").

Der Guardian hat nun einen Auszug aus dem Buch "Filterworld" von Chayka veröffentlicht. Darin führt der den Gedanken fort und geht in die Tiefe: Unsere analoge Kultur wird demnach nicht nur von der Ästhetik, sondern auch von Funktionsweisen und Algorithmen von Social Media geprägt, insbesondere dem von Instagram. Das Essay kreist jenen Punkt ein, an dem das Digitale in die vermeintlich getrennte Offline-Welt schwappt - und zeigt damit zugleich unfreiwillig, dass diese Unterscheid tatsächlich obsolet geworden ist.

Die Digitalisierung als Verlängerung der Globalisierung hat einen irritierenden Effekt: Sie standardisiert eine eigentlich diverse Welt. Die Vernetzung führt zumindest kulturell zu Vereinheitlichung. Chayka hält das für ungut, was er anhand von Café-Besitzern von Bukarest bis Australien beschreibt:

Pursuing Instagrammability is a trap: the fast growth that comes with adopting a recognisable template, whether for a physical space or purely digital content, gives way to the daily grind of keeping up posts and figuring out the latest twists of the algorithm – which hashtags, memes or formats need to be followed. Digital platforms take away agency from the business owners, pressuring them to follow in lockstep rather than pursue their own creative whims. 

Bleibt die Frage, was dagegen hilft. Chayka setzt auf den Klassiker unter den Gegengiften: Offline-Gemeinschaften.

 In a way, coffee shops are physical filtering algorithms, too: they sort people based on their preferences, quietly attracting a particular crowd and repelling others by their design and menu choices. That kind of community formation might be more important in the long run than attaining perfect latte art and collecting Instagram followers

Wie so oft stellt sich die Frage, ob so ein idealistisch-simples "macht doch einfach offline was Schönes" reichen kann. Die Tyrannei des Algorithmus wirkt schließlich auch auf jene, die sich ihr zu entziehen versuchen.

Warum alles gleich aussieht, Teil 2

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 3 Monaten

    Hm. Der Untergang des Abendlands mal wieder (?). Der Markt bzw. der Handel hat doch immer schon derartige Vereinheitlichung bewirkt. Non-Lieus etc.

    Und ehrlich gesagt ist übertriebene Instagramability etwas, was doch vielen Usern gar nicht so gefällt - und "der Algorithmus" reagiert darauf ja auch, indem das dann eben nicht mehr so gehypet wird...
    (Da haben instagram und Co auf anderen Gebieten weitaus mehr Gefahrenpotential wie zb beim selbstbild von Heranwachsenden).

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