In einer Umfrage von 1E9 unter den Mitgliedern der Community gab eine Mehrheit an, freundlich zu KI-Chatbots wie ChatGPT zu sein. 

Auch in der Wissenschaft wird dieses Verhalten beobachtet. Tatsächlich sieht es aus, als wären die Menschen zu den heutigen KI-Chatbots, die sich sehr menschlich und empathisch ausdrücken können, sogar freundlicher als früher zu Alexa oder Siri, die eindeutig nach Maschinen klangen. 

Doch ergibt es Sinn, nett zu Software und Maschinen zu sein? Nicht unbedingt. Es kann sogar kontraproduktiv sein.

Wie eine Studie des Institute of Software der Chinese Academy of Sciences, von Microsoft, der Beijing Normal University und weiteren Forschungseinrichtungen herausfand, kann es ziemlich hilfreich sein, gerade nicht freundlich mit ChatGPT – und wohl anderen Chatbots – umzuspringen. Stattdessen kann es besser sein, ungeduldig zu sein und den Dienst „unter Druck zu setzen“. 

Tatsächlich lassen sich offenbar bessere Ergebnisse erzielen, wenn man ChatGPT mitteilt, eine Aufgabe sei "sehr eilig" oder "wichtig für meine Karriere". Bei unterschiedlichen Tests brachten "gestresste" KI-Chatbots messbar mehr Leistung, je nach Setting zwischen acht und 115 Prozent. 

Dennoch könnte es auf Dauer nachteilig sein, KI unter Druck zu setzen oder im Befehlston zu kommunizieren, zum Beispiel, wenn Kinder diesen Umgang mitbekommen. Auch könnte dieses Verhalten irgendwann auf zwischenmenschlichen Kontakt umschlagen, warnen Forschende. 

Ohnehin fordern manche KIs, zum Beispiel der Bing Chat oder Pi von Inflection, von ihren Nutzerinnen und Nutzern Höflichkeit, sonst liefern sie gar keine Ergebnisse.

Zum Abschluss die Frage an die piqd-Community: Wie nett seid ihr zu ChatGPT & Co?