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Technologie und Gesellschaft

Künstliche Intelligenz als öffentliches Kollektivgut

René Walter
Grafik-Designer, Blogger, Memetiker | goodinternet.substack.com

Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.

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René WalterMontag, 21.08.2023

Seit des Siegeszuges von ChatGPT erschienen eine Reihe von Artikeln, die sich mit der konkreten Situation der Arbeiter beschäftigen, die hinter den Kulissen die Erstellung der Datasets bewerkstelligen, ohne die die KI-Revolution nicht möglich ist.

Im Oktober vergangenen Jahres berichtete das angesehene Magazin Noema über The Exploited Labor Behind Artificial Intelligence, im Juni berichteten The Verge und das NY Mag in einer Kooperation über die neue transnationale Unterklasse von AI-Arbeitern, und vor wenigen Tagen erst meldete der Guardian, dass die Kuratoren der Datasets unter den gleichen traumatisierenden Bedingungen arbeiten wie die Content Moderatoren der Social Media Plattformen, ein von den Plattformen selbst als gefährlich anerkannter Beruf, dessen Arbeitsbedingungen zu einer Klage gegen Facebook führte, die vor drei Jahren mit einer Zahlung von rund 50 Millionen Dollar beigelegt wurde.

Die Anthropologin Mary L. Gray bezeichnet diese Arbeit schon seit einiger Zeit als Ghost Work, ein treffender Begriff, der beschreibt, wie diese Form ausgelagerter Arbeit vom Hype um die shiny new digital products überlagert und unsichtbar gemacht wird.

Aber es geht auch anders.

Im von mir gepiqden Text stellt das Time Magazine das indische Start-up Karya vor, "the world’s first ethical data company". Das Unternehmen bezahlt seinen Arbeitern unverschämterweise einen anständigen Lohn, der um das zwanzigfache über dem indischen Mindestlohn liegt, und bietet ihnen darüber hinaus auch noch "de-facto Besitzrechte an den Daten, die sie im Job erstellen". Jeder Resale eines Datensets bedeutet noch einmal zusätzliche Einkünfte für die Arbeiter, was dem alten Digital Rights Movement um Own Your Data eine völlig neue arbeitsrechtliche Bedeutung zukommen lässt, die nicht vor indischen Start-ups haltmacht.

In einem kurzen Text über AI als stochastische Bibliotheken habe ich vor Monaten die Entwicklung von KI-Systemen mit dem Betrieb öffentlicher Bibliotheken verglichen, die als öffentliches Kollektivgut vom Staat betrieben werden. Mir erscheint der Vergleich naheliegend: Ein Datenmodell, das mit aufgesetzten Algorithmen jedes Wissen der Welt miteinander kombinieren kann und das auf Data-Scraping von öffentlichen Daten, kollektiven Anstrengungen wie Wikipedia, auf urheberrechtlich geschützten wie gemeinfreien Werken und Millionen weiterer öffentlicher Quellen basiert, weist bereits einen inhärenten Charakter als öffentliches Kollektivgut auf.

Eine ethische Mindestanstrengung der Multimillionendollarkonzerne wäre hier eine Offensive bei den politischen Akteuren für das bedingungslose Grundeinkommen: Wenn wir alle unseren Teil zu den Datenströmen beitragen, die die sogenannte "Intelligenz" dieser und kommender AI-Generationen liefern, so steht uns allen ein Anteil an dieser Entwicklung zu. 

Die Anerkennung von AI-Systemen als öffentliches Kollektivgut wäre ein Schritt in diese Richtung.

Künstliche Intelligenz als öffentliches Kollektivgut

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