Wie ist es, in der Gig-Economy zu arbeiten? Wie mischen sich Flexibilität und individuelle Freiheit mit Ausbeutung und Konflikten? Arbeiter*innen werden von Algorithmen tyrannisiert und für den Profit einiger weniger ausgebeutet – aber sie nehmen das nicht einfach so hin. Es entsteht ein transnationales Netzwerk aus verschlüsselten Chats und informellen Gruppen, das zu einer Welle von Streiks und Protesten geführt hat. Weit davon entfernt, atomisierte Individuen zu sein, die den riesigen Technologieunternehmen hilflos ausgeliefert sind, widersetzen sich die Arbeiter*innen dem Regelwerk und versuchen, die Kontrolle an sich zu reißen.

Auch Gewerkschaften mischen die Szene auf. Etwa die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die sich für die Rechte von Fahrer*innen einsetzt und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Rolle von Algorithmen legt: 

Die Fahrer*innen können uns selbst sagen, wie die Entscheidungen der App bei ihnen ankommen: Wie werden Schichten und Lieferaufträge verteilt? Haben sie das Gefühl, dass die App ein verstecktes Leistungsprofil (einen Score) über sie erstellt? Können sie Einspruch erheben, wenn sie der Meinung sind, dass ein Fehler gemacht wurde?

Diese Fragen sind Teil einer Umfrage, die die NGG gemeinsam mit Algorithm Watch gestartet hat. Ein wichtiges Projekt, von dem alle lernen können – nicht nur die Fahrer*innen, sondern auch ihre Verbündeten: die NGG und alle, die sich für eine gerechtere digitale Gesellschaft einsetzen.

Also: Arbeiten Sie als Fahrer*in? Kennen Sie jemanden, der es ist? Wollen Sie dazu beitragen, dass die digitale Gesellschaft von morgen besser ist als die, in der wir heute leben? Dann sollten Sie diesen Artikel lesen.