Sieht erst einmal aus wie "Bild Mystery", ist aber "New York Times" drin: Weil sich eine Handvoll Senatoren in das Projekt verliebt hatten, erforschte das Verteidigungsministerium von 2007 an wieder für mehre Jahre und Millionen von Dollar unidentifizierte Flugobjekte, vor allem solche, die Kampfpiloten über den Wolken sahen oder zu sehen glaubten.

Die "New York Times" arbeitet das in ihrem gewohnt sachlichen Ton auf, ohne sich über die Beteiligten lustig zu machen, die mit dem Geld der Steuerzahler unerklärten Erscheinungen am Himmel hinterherforschen. Heraus kommt ein ziemlich nerdiger Text mit einem Hauch Akte X. Die Reporter vermeiden es auch, sich die Sehnsucht nach Alien-Entdeckungen zu eigen zu machen. Sie haben die freigegebenen Dokumente gesichtet, mit den beteiligten UFO-Fans aus dem Senat und dem Pentagon geredet – und auch mit Wissenschaftlern, die unerklärte Phänomene ins rechte Licht – das Lichter der Vernunft – rücken. Das Pentagon ließ sich dennoch von den Sichtungen so verunsichern, dass es Angst vor den unbekannten Flugtechnologien bekam.

Es tauchen auf: Senator Harry Reid, der sich kein bisschen schämt, UFOs erforscht zu haben. Ein UFO-gläubiger Milliardär, der mit Staatsknete in Las Vegas Schrottteile sammeln lässt, die von UFOs stammen könnten. Ein ehemaliger Projektleiter, der das Pentagon überzeugen will, das Programm wieder groß aufzuziehen. Und es geht um "black money", von dessen Verwendungszweck in Washington nur die UFO-Insider wussten. Dazu gibt es grobkörnige Videos aus den Bordkameras von Kampfjets, auf denen die Piloten, die ganz nervös werden angesichts ihrer Sichtungen ("Da ist eine ganze Flotte von ihnen!").

Ein Spoiler noch: Es tauchen keine Außerirdischen auf. Leider.