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Wir waren wie Brüder - Daniel Schulz über die DDR und Deutschlands Identitätskrise

Dmitrij Kapitelman
Lesen, Schreiben, Mirsachenmerken. Journalismus darf auch Spaß machen.
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Dmitrij KapitelmanSonntag, 30.09.2018

Manchmal entdecke ich Texte, die so großartig sind, dass ich fürchte, sie mit meiner kleinen Anmoderation hier unter Wert zu verkaufen. Sei es, weil ich die Originalität des Autors nicht transportieren kann und stattdessen bereits bekannte Diskurs-Labels und Schlagwörter dranpappe. Dieser Text von Daniel Schulz in der taz ist so einer. 

Ich möchte daher eine minimale Zusammenfassung voranstellen: Schulz erzählt von seiner Kindheit in der DDR, seiner infantilen Wut über die Wende, seiner Jugend in Angst vor Neo-Nazis, denen nun plötzlich die Stadt zu gehören schien. Um weiterhin einige Auszüge aus dieser phänomenalen Arbeit für sich sprechen lassen.

Es geht viel um verlorene Arbeitsplätze und ja, das klingt hübsch technisch, wie ein leicht lösbares Problem. Aber in diesem preußischen Vollbeschäftigungsstaat namens DDR, in dem Arbeit gleich Lebenssinn war und die wenigen, die keine Jobs hatten, „Assis“ gerufen wurden, bedeutete das eben auch: Kollegen, Brüder, Ehemänner, die sich erhängten, Geschwister und Cousins, die sich langsam zu Tode soffen. 
Die große Macht der Volkspolizisten ist ebenso gebrochen wie die unserer Lehrerinnen. In der DDR konnten diese Autoritäten noch im Alleingang ganze Biografien versauen – du darfst studieren und du nicht – und jetzt lachen wir sie aus, wenn sie vor uns stehen. Wir lachen, bis sie heulen. Sie haben Angst vor der neuen freien deutschen Jugend.
Sitzen wir lieber mit einem uns vertrauten Rechtsextremen am Tisch und tun so, als wäre alles normal oder stellen wir ihn und damit auch uns selbst infrage, indem wir uns für die einsetzen, die für uns Fremde sind?


Wir waren wie Brüder - Daniel Schulz über die DDR und Deutschlands Identitätskrise

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Kommentare 1
  1. Manuel Leppert
    Manuel Leppert · vor mehr als 4 Jahre

    Absolute Hörempfehlung. Der Text hat eine Wucht und ist ein Spiegel der eigenen Jugend in den 1990ern.

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