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Vielleicht die wichtigste Doku über die Demokratiebewegung in China

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannDienstag, 12.06.2018

Im Sommer 1989 demonstrierten hunderttausende Chinesen in Peking für mehr Demokratie, für freie Wahlen und Pressefreiheit. Unter den Teilnehmern waren zunächst vor allem Studenten, aber im Laufe der dreiwöchigen Proteste solidarisierten sich auch Arbeiter, Künstler und Lehrer mit den Aktionen, den Wahlen, den Hungerstreiks, den Konzerten. Ganze Betriebe schickten Delegationen zum Tian'anmen-Platz, dem Platz des Himmlischen Friedens, Lasterladungen voll vom Land angereister Demonstranten wurden vom Bahnhof herangeshuttelt. Wie alles endete ist bekannt unbekannt: mit tausenden Toten, die in China seither täglich aufs Neue totgeschwiegen werden. Dieses Verbrechen des Staates an seinen Bürgern ist das Kainsmal der Volksrepublik. 

Dieser Dokumentarfilm ist zwar nur wenig hilfreich, wenn es darum geht, die historischen Zusammenhänge zu verstehen, die zur Entstehung der Proteste geführt haben. Aber er leistet etwas, was keine andere Reportage so eindrücklich geschafft hat: Er zeigt anhand von Originalaufnahmen und zahlreichen, entwaffnend offenen Interviews mit Protestführern und Augenzeugen, wie vielfältig die Demokratiebewegung Chinas einmal gewesen ist, wie groß, bunt, laut und naiv sie war, und wie schnell sie übermütig und selbst korrupt geworden ist. Der Film zeigt auch singende und weinende Soldaten, er zeigt auch, wie die Vermittlungsversuche der moderaten Kommunisten scheiterten; kurz, es ist ein vollständiges Panorama einer Revolution mit unvorstellbaren kreativen und destruktiven Kräften, mit Tätern und Opfern auf beiden Seiten. 

Ich beschäftige mich seit einigen Jahren sehr intensiv mit China. Was mir diese Doku nun noch einmal klar gemacht hat, ist auch: die Möglichkeiten der Kontrolle und Überwachung der Zivilgesellschaft in China sind seit dem Sommer 1989 so perfektioniert worden, dass heute weder eine solche Protestbewegung, noch ein solcher Film mehr möglich wären. Auch das macht diese Doku so sehenswert: sie hat etwas wohl unwiderruflich verloren Gegangenes eingefangen. 

Vielleicht die wichtigste Doku über die Demokratiebewegung in China

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