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Warum ein US-Milliardär keine antike Kunst mehr kaufen darf
Journalist, Sammler
picker für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Hier empfohlen: ein kurzer Artikel über den US-Milliardär Michael Steinhardt in der SZ. Ich hätte mir über die genauen Hintergründe eine längere Reportage gewünscht, aber auch so ist das alles sehr spannend. Steinhardt hat offenbar in großem Stil antike Kunst aufgekauft, ohne sich um deren Herkunft zu kümmern. Legal? Illegal? Egal. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, hat er sich jetzt verpflichtet, rund 180 seiner Stücke im Wert von zig Millionen Dollar zurückzugeben. Außerdem darf er wohl nie wieder antike Kunst erwerben, was mich irgendwie mit Freude erfüllt.
Es ist natürlich auch ein bisschen kleinbürgerlich, sich darüber zu freuen, dass „die Großen“ auch mal erwischt werden und nicht tun und lassen können, was ihnen gefällt. Und der Wermutstropfen aus deutscher Sicht wird im Artikel von Jörg Häntzschel gleich mitgeliefert:
„Anders als in Europa, wo Händler und Sammler geplünderter und geschmuggelter antiker Werke wenig zu befürchten haben, verfolgt die New Yorker Staatsanwaltschaft diese Delikte zunehmend aggressiv.“
Quelle: Jörg Häntzschel Bild: Michael Brochstei... www.sueddeutsche.de
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