Geschichten sind dann besonders gut, wenn sie einen während des Lesens, Hörens oder Guckens gefangen nehmen, die Realität vergessen lassen - und einen auch danach noch lange beschäftigen. Margaret Atwood hat das mit ihrem Roman „Der Report der Magd“ bei mir zweimal geschafft: Als ich das Buch in den 90ern las, und als ich es im Frühjahr erneut gelesen habe, während in den USA die Serienadaption bereits zu sehen war. Ich konnte tagelang nicht gut schlafen, so sehr hat mich die Geschichte von Offred mitgenommen, einer Frau in einer dystopischen Gesellschaft, die als Gebärmaschine missbraucht wird. Zumal die Geschichte mit Trumps Präsidentschaft an Aktualität gewonnen hat, was mich zusätzlich umtreibt. 

Jetzt ist die Serie auch in Deutschland verfügbar, und ich bereite mich innerlich auf schlaflose Nächte vor, denn das, was ich bisher über die Serie gelesen und von ihr gesehen habe, macht klar: Diese Umsetzung ist außergewöhnlich gut.„The Handmaid’s Tale“ ist ab 4. Oktober beim Telekom-Angebot EntertainTV zu sehen.

Ich habe einige lesenswerte Texte zusammengestellt, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Geschichte oder der Serie beschäftigen.

• Mein piq ist, wie eigentlich meistens bei meinen Linksammlungen hier, eine Rezension - diesmal von „Spiegel Online“.
  
• In einem „New York Times“-Essay hat Margaret Atwood aufgeschrieben, warum ihre Geschichte in Trump-Zeiten besonders relevant ist.
  
• Die „New York Times“ hat Atwoods Anmerkungen und Gedanken zu den einzelnen Folgen der Serie veröffentlicht.
  
• Anne Helen Petersen hat für „Buzzfeed“ über die besondere feministische Ästhetik und den weiblichen Blickwinkel der Serie geschrieben, den sie „female glance“ nennt.
  
• Was für die Serie geändert wurde im Vergleich zum Buch: ein Text von „Vulture“.
  
• „Vanity Fair“ hat mit der Kostümbildnerin Ane Crabtree über die Uniformen in der Serie und die Bedeutung der Farben gesprochen.
  
• Rebecca Mead hat Margaret Atwood getroffen - und ein tolles Porträt für „The New Yorker“ über sie geschrieben.