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Pop und Kultur

Stephen Ellcock verwandelt deinen Facebook-Feed in eine faszinierende Wunderkammer

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschSonntag, 10.09.2017

Stephen Ellcocks Entscheidung, seine Facebookseite ganz der Kunst zu widmen, basierte auf einer Art Beschäftigungstherapie. Der Londoner steckte gerade in einer tiefen Lebenskrise. Durch Alkohol- und Drogenabhängigkeit vorübergehend obdachlos, verbrachte er viel Zeit in Internetcafés, um in "obskuren Nischen" nach Bildern zu stöbern, die er in thematischen Alben auf Facebook teilen könnte. Dass sein eklektischer Kunstgeschmack einmal so viele Menschen begeistern würde, hätte er sich nie träumen lassen. Heute hat Ellcocks sorgsam kuratierte Kunstseite über 180.000 Follower, unter ihnen regelrechte Fans, die huldvolle Kommentare wie diese hinterlassen:

 “Stephen, (...) you rock my world with every picture you post”; “Your posts are just the most beautiful wonderful things… you make my eyes and brain spark… thanks. If we take time to look there are amazing things around”; “No words Stephen for today’s post. Stunning, stunning! I love, I share and I save to savor again and again. Like I do with all your brilliant posts. Thank you so much.”

Ob christliche Buchmalerei, indigene Kunst oder historische Hobbyfotografien: Mit verblüffendem ästhetischen Gespür kombiniert Ellcock Ungeahntes und Bekanntes zu scrollbaren Wunderkammern – eine wahrhafte Newsfeed-Veredelung im Einerlei aus Memes und Nachrichten. Ab und zu kommentiert der "obsessive Sammler" mit seinen Bildern auch subtil das Weltgeschehen, etwa als er zu Trumps Wahlsieg ein bizarres Schwarzweißfoto aus den 20er-Jahren postete, das Mitglieder des Ku-Klux-Klans bei einem Ausflug auf einem Riesenrad zeigt. 

Hier, wie einige Beobachter, die Zukunft des Museums zu verorten ist natürlich Quatsch. Dass Facebook als internationales Social-Media-Netzwerk den besten Rahmen bietet, um in Sachen Kunst Landes-, Genre- und Geschmacksgrenzen geflissentlich zu ignorieren, stellt Ellcock mit seinem Online-Galerie-Experiment dagegen geschmackvoll unter Beweis. 


Stephen Ellcock verwandelt deinen Facebook-Feed in eine faszinierende Wunderkammer

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Kommentare 2
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 6 Jahre

    Wieso ist das Quatsch, die Zukunft des Museums darin zu sehen? Ein Facebook-Feed kann sicher nicht das Gefühl ersetzen ein Kunstwerk zu erleben. Aber es kann doch Museumsausstellungen ergänzen? Denn auf diese Weise wird ein großes und vielleicht auch diverses Publikum erreicht und Arbeiten wieder entdeckt, die vielleicht schon längst irgendwo im Keller vergammeln. Mal ganz abgesehen davon, welche Chancen sich auch für die präsentierten Künstler auftun könnten. Ich möchte in diesem Zusammenhang den Instagram-Feed der Magnum empfehlen. Dort kuratieren regelmäßig unterschiedlichen Fotografen deren Lieblingsfotos.
    Danke auf jeden Fall für den piq. Ich hatte noch nie vorher von Stephen Ellcock gehört. Eine schöne Geschichte für den kulturpessimistischen Stammtisch, wie ich finde ;)

    1. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor mehr als 6 Jahre

      Hallo Daniela, ich gebe dir absolut Recht, als Ergänzung und Quelle für Neuentdeckungen ist das fantastisch. Aber wie du schon sagtest, ist es natürlich etwas anderes, vor einem Werk zu stehen als sich durch Bilder zu scrollen. Danke für den Tipp mit Instagram! Instagram ist eh ein gutes Medium für Künstlerseiten aller Art. Ellcock ist da auch vertreten.

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