Die vor zehn Jahren entstandene texanische Indie-Pop Band Cigarettes After Sex entwickelt sich allmählich zur Konsensband 2017. Plötzlich scheint da wieder eine Band für alle zu sein. Cigarettes After Sex wurde quasi über Nacht zum Internethype. Plötzlich waren da über 50 Millionen Klicks auf YouTube.Jetzt ist das erste Album erschienen und hält, was zuvor bekanntgewordene Songs versprachen.

Das Album „Cigarettes after Sex“ ist in einer ganz speziellen Klangfarbe komponiert und vermag in seiner Schlichtheit in der Tat zu berühren. Dabei sind die unterschiedlichen Nuancen der Songs so fein austariert, dass die Platte nicht schnell verschleißt. Greg Gonzalez ist der Chefdenker von Cigarettes After Sex und hörbar von Hope Sandoval/Mazzy Star und Julee Cruise beeinflusst. Seine Stimme ist nun aber das wirklich einzigartige bei Cigarettes After Sex. Dass diese Songs von einem Mann gesungen werden, wird einem nicht von selbst klar.

Gonzalez entwickelte eine Kunststimme, die vielleicht eher weiblich, oder doch eher geschlechtslos wirkt. Und spätestens da wird einem die Doppelbödigkeit des Bandnamens bewusst. Sex kann man schließlich auch mit Geschlecht übersetzen. Jetzt da Cigarettes After Sex auch ausgiebig touren, stellt sich heraus, dass die Band ein sehr heterogenes Publikum anzieht und kaum 20-jährige vorwiegend weibliche Fans ihre Songs mitsingen konnten. Das riecht für die Zukunft nun also tatsächlich nach mehr als nur einem Indie-Geheimtipp.

Schön auf den Punkt und außerdem mit reichlich Klangbeispielen hinterlegt ist der Artikel im Standard, der auf den Auftritt der Band beim „Out Of The Woods“-Festival verweist. Wer noch mehr erfahren will, liest das gepiqte Interview bei Clash.