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Pop und Kultur

Kulturquark für Nostalgiker: Georg Seeßlen erklärt den Pop für tot

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschDonnerstag, 15.03.2018

Wäre man im Jahr 1940 eingefroren worden und 1970 wieder aufgewacht, hätte man angesichts der Popkultur wahrscheinlich ausgerufen: Wow! Wäre man aber im Jahr 1990 eingefroren worden und würde im Jahr 2020 aufwachen, dann würde man sagen: "Was, mehr hat sich nicht getan?

Mit diesem Zitat des Popkritikers Mark Fisher beginnt ein Kulturzeit-Beitrag, in dem Georg Seeßlen, "einer der sensibelsten Seismografen unserer Kultur", einen auf seinem Buch "Is This The End?" aufbauenden "Abgesang auf die Popkultur" halten darf. Das dunkel dräuende Fazit ahnt man schon, bevor die sieben Minuten vorbei sind: Die Zeiten, in denen die Popkultur die Welt verändert hat, sind vorbei.

"Pop war immer ein Experimentierfeld der Demokratie" auf dem sich Ideen, Hoffnungen und Ängste sortiert hätten, so der 1948 geborene Seeßlen. Doch während die technischen Mittel voranschritten, habe er seine rebellische Kraft und kritische Wachsamkeit verloren. Das macht der Beitrag dann ausgerechnet an der fehlenden Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit fest, als wäre Pop die Erfindung und das Vorrecht weihevoll grübelnder, bitterernster deutscher Akademiker.

Immerhin gibt Seeßlen nicht den Musikern die Schuld: Es ist die Gesellschaft, die nichts Neues mehr zulässt! Es ist wohl eher der Kulturkritiker, der um das Jahr 1983 damit aufgehört hat, die vielschichtigen Bedeutungsebenen des Pop verstehen zu wollen. Man möchte dem Seismografen raten, sich etwa den neuen Essay von Nitsuh Abebe über die Zukunft des Pop durchzulesen, der ihn als Zyklus-Phänomen erkennt, das nichts muss, alles darf und oftmals auch einfach nur intuitiv reagiert, und dabei Neues erschafft.

Was bleibt ist die konservative Perspektive des Nostalgikers, die man auch weniger verquast bei seinem Onkel abholen kann, der glaubt dass nach Deep Purple nichts mehr kam. Oder auch: Diskussionswürdiger Quatsch, der hoffentlich nur in den verschenkten sieben Minuten Kulturzeit so banal zusammengefasst wurde. Oder wie sehen Sie das?
Kulturquark für Nostalgiker: Georg Seeßlen erklärt den Pop für tot

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Kommentare 3
  1. Dirk Janssen
    Dirk Janssen · vor 6 Jahren

    Danke für den Piq. Ich habe während ich den Beitrag sah ähnlich gedacht und nur die Hälfte mitbekommen, weil ich empört vor mich hin gebrabbelt habe, dass der Mensch sich mal in kleinere Konzerthäuser begeben soll, wo teils grandioser Pop gespielt wird. Das war ein wirklicher Unsinnsbeitrag, der alle jungen Musiker verhöhnt, die mit Leib und Seele und politischem Engagement ihre Musik unters Volk bringen.

    1. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor 6 Jahren

      Und mit F.S.K. anzukommen, die "seit 40 Jahren immer noch Inspiration für den Aufbruch" seien und sich dann in dem Beitrag auch noch selbst nostalgisch feiern dürfen...man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus....

    2. Dirk Janssen
      Dirk Janssen · vor 6 Jahren

      @Fabian Peltsch Man kann nur hoffen, dass man sich selbst auch über mehrere Jahrzehnte gedanklich und musikalisch weiterentwickeln kann und nicht an einem vielleicht schon heute nostalgischen Punkt stehenbleibt. So innovativ waren auch F.S.K. vor vierzig Jahren nicht...

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