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Einmal mehr: Streit um die Loveparade!
Journalist, Sammler
picker für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Es gibt einen neuen Podcast über die Geschichte der Loveparade, man findet ihn auf der Seite des 90s90s-Radios. Kenntnisreich und detailliert wird dort die Geschichte des großen Techno-Umzugs erzählt, von den Anfängen 1989 bis zum Ende. Host des Podcasts ist die Labelbetreiberin und DJ Anja Schneider, die seit Jahrzehnten in der Clubszene unterwegs ist. Interessant ist an diesem neuen Podcast aber auch der Streit, der schon vor Veröffentlichung der ersten Episode ausgebrochen ist: Dr. Motte, aus seiner Sicht der alleinige, aus Sicht einiger Wegbegleiter der Miterfinder der Loveparade, fühlt sich offenbar nicht richtig gewürdigt. Er hat sein schon geführtes Interview zurückgezogen. Und Westbam, DJ-Urgestein, hat es ihm nachgetan und sein auch schon geführtes Interview ebenfalls zurückgezogen. Nachlesen kann man den genauen Verlauf und die unterschiedlichen Aussagen im hier gepickten Artikel von groove.de:
Die Rohfassung der ersten Folge von The Story / Loveparade sei dem Mitgründer der Berliner Techno-Parade vor Veröffentlichung zur Verfügung gestellt worden. Allerdings soll darin eine „grundlegende Ablehnung gegenüber der Person Dr. Motte” erkennbar werden, so sein Team von Rave The Planet.
Ein Loveparade-Podcast über die Geschichte der Mutter aller Techno-Umzüge ohne Dr Motte ist natürlich unvollkommen. Anja Schneider erzählt aus ihrer Erinnerung nach, was Motte und was Westbam so gesagt haben. Dass das funktioniert, liegt auch an den vielen anderen Gesprächsgästen wie den schon erwähnten Motte-Mitstreiterinnen und -Mitstreiter und an Zeitzeugen von Tanith über Paul van Dyk und Tresor-Gründer Dimitri Hegemann bis hin zu Mark Reeder und Jürgen Laarmann. Interessant, dass man an deren Aussagen tatsächlich eine gewissen Skepsis in Sachen Motte heraushören kann.
Die Episoden des Loveparade-Podcasts werden nach und nach veröffentlicht. Übrigens: In der neuen Folge des Podcasts "Pop nach 8" spreche ich mit dem Musikjournalisten Andreas Müller über den Streit, die Rücknahme der Interviews und über die Person Dr. Motte. Der hat ja gerade auch erwirkt, dass Berliner Techno in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. Und auch darüber gibt es Streit, weil Detroit, die eigentliche Geburtsstätte von Techno, dabei gar nicht erwähnt wird. Aber das ist eine andere Geschichte.
Quelle: Groove-Redaktion Bild: Alexis Waltz / gr... groove.de
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...ich weiß nicht mehr welches Jahr es war, aber es waren something 70.000 Leute da und dann haben wir in der Clique gesagt "zu krass, da gehen wir nicht mehr hin". :D