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Medien und Gesellschaft

Steht Medium vor dem Aus?

Frederik Fischer
Mitgründer KoDorf / Summer of Pioneers - Neues Leben und Arbeiten auf dem Land
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Frederik FischerDonnerstag, 05.01.2017

Das liest sich nicht gut. Mediums Gründer und Geschäftsführer Ev Williams, verkündete gestern, dass sich das Unternehmen von 50 Mitarbeitern trennen muss und die Büros in New York und Washington schließen wird. Der Grund: Das werbebasierte Geschäftsmodell sei nicht zukunftsfähig. Williams betont zwar, dass sich das Unternehmen finanziell auf einem guten Kurs befunden habe und begründet die Kursänderung damit, dass eine Abhängigkeit von Werbung nicht zur Vision des Unternehmens passe, aber das halte ich für Augenwischerei. Medium ist durch Risikokapitalgeber finanziert und denen sind Ideale nachweislich egal solange die Kasse stimmt. Man kann also davon ausgehen, dass die Kasse eben nicht stimmt und nun versucht wird, das Unternehmen gesund zu schrumpfen. Wo denn in Zukunft das Geld herkommen soll, bleibt dabei leider unklar ("It is too soon to say exactly what this will look like.")

Ev Williams, der zuvor Blogger und Twitter mitgegründet hat, ist eine der wenigen Silicon Valley CEOs, die ihre Verantwortung gegenüber Nutzern und Gesellschaft über Profite stellen (hier mein Outing als Fanboy). Das ehrt ihn als Menschen, zementiert aber seinen Ruf als maximal mittelmäßigen Unternehmer. Wie bei Blogger und Twitter gelang es ihm mit Medium zwar erneut, ein Publishing-Tool zu entwickeln, das von Millionen Menschen genutzt und geschätzt wird (Medium hat monatlich 60 Millionen Nutzer, auch piqd hat dort einen Account). Ein nachhaltiges Geschäftsmodell hat Williams aber noch für keines seiner Unternehmen gefunden. 

Medium ist damit ein weiterer Beleg für ein Problem, das sich dramatisch zuspitzt: Die digitale Öffentlichkeit ist in den Händen eines Oligopols (FB & Google), das die Regeln bestimmt. Neue und kleinere Marktteilnehmer haben kaum noch Chancen - eine Situation, die an die Anfänge der Telekommunikation, der Energieversorgung und des Rundfunks erinnert. Vielleicht findet Williams noch einen Weg, aber die Chancen stehen schlecht - für alle Online Publisher.

Steht Medium vor dem Aus?

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Kommentare 8
  1. Kurt Tutschek
    Kurt Tutschek · vor mehr als 7 Jahre

    Klingt wirklich nicht sehr erbauend...

  2. Meike Leopold
    Meike Leopold · vor mehr als 7 Jahre

    Es gibt immer noch das eigene Blog - das gilt für Soloblogger wie für Unternehmen. Die eigene Kommunikation in die Hände Dritter zu legen ist immer auch riskant wie sich an diesem Beispiel wieder zeigt

    1. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor mehr als 7 Jahre

      Volle Zustimmung. Zumal die Inhalte nicht exklusiv auf dem Blog erscheinen müssen. Man kann (wenn man das möchte) die eigenen Blog-Artikel zusätzlich über Angebote wie Medium oder Facebook mehrfach verwerten. Hauptsache man hat das exklusive Hausrecht im digitalen Erstwohnsitz.

  3. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 7 Jahre

    Wenn von den monatlich 60 Millionen Nutzern jeder pro Monat einen Cent bezahlen würde, wäre das ein Anfang. Ich weiß, es ist unterkomplex und vermutlich nicht durchführbar, aber die Idee einer medienübergreifende Paywall hat für mich seinen Reiz noch nicht verloren.

    1. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor mehr als 7 Jahre

      Ich denke auch, dass die Reise dorthin geht: Flatrate-Angebote für eine Vielzahl von Medien/Plattformen.

  4. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor mehr als 7 Jahre

    Danke für den Tipp. Der Blogpost von Williams atmet eine Ratlosigkeit, die wirklich bedauerlich ist.

    1. Rico Grimm
      Rico Grimm · vor mehr als 7 Jahre

      Dachte ich heute morgen auch. Aber wir müssen uns von dieser Ratlosigkeit nicht anstecken lassen... hier auf Piqd... ;)

    2. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor mehr als 7 Jahre

      @Rico Grimm Auf keinen Fall :-)

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