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Medien und Gesellschaft

Lügenpresse? Eine Studie belegt die Ausgewogenheit deutscher Medien

Jan Freitag
Volontariat, Arbeit, Leben
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Jan FreitagSonntag, 11.02.2024

Fake News, Lügenpresse, Gesinnungsjournalismus - je weiter politische Haltungen nach rechts rücken, desto häufiger werfen sie pluralistisch-liberalen Medien links davon vor, staatlich gelenkt zu werden. Dieses Opfer-Narrativ hatte schon der NSDAP beim Aufstieg geholfen. Heute verleiht ihm das Erstarken völkischer Populisten neuen Schwung - und das, obwohl es dafür auch 100 Jahre später keine empirischen Belege gibt.

Die wollte natürlich auch Professor Marcus Maurer, Simon Kruschinski und Pablo Jost vom Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz nicht liefern. Im Gegenteil. Kofinanziert von der Stiftung Mercator haben sie in der bislang umfangreichsten Inhaltsanalyse dieser Art untersucht, wo Nachrichtenformate aller Art politisch zu verorten sind.

Von April bis Juni 2023 haben sie mehr als 10.000 Beiträge öffentlich-rechtlicher und 38 reichweitenstarker privatwirtschaftlich organisierter Medien von Print über TV bis Online auf ihre Vielfalt im Meinungsspektrum hin untersucht. Demnach gab es zwar durchaus Ungleichgewichte, etwa in Richtung soziallstaatlicher statt marktliberaler und progressiver statt konservativer Perspektiven. Insgesamt treffe die Behauptung 

Nachrichtenformate des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien im Vergleich zu anderen Nachrichtenmedien besonders einseitig, aber nicht zu.

Umso interessanter ist das Original-Dokument inklusive aufschlussreicher, leicht verständlicher Grafiken wie der auf Seite 16, wo 47 untersuchte Medien politisch zu verorten sind. Dort finden sich in der Tat nur drei im neoliberal-rechten Eck ganz außen: Neben Springers Welt das AfD-Fanzine Tichys Einblick und die reaktionär-intellektuelle Junge Freiheit. Warum Jürgen Elsässers compact fehlt, die wegen ihrer rechtsextremen Inhalte gerade aus dem Bahnhofsbuchhandel fliegt, bleibt offen.

Lügenpresse? Eine Studie belegt die Ausgewogenheit deutscher Medien

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Kommentare 13
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 2 Monaten · bearbeitet vor 2 Monaten

    Die Studie im Original zeigt vielleicht, dass die damals aktuellen Themen zahlenmäßig ausgewogen behandelt werden. Viel mehr aber auch nicht. Schon die empirische Einordnung in so allgemeine Felder wie "Sozialstaatsorientierung vs Marktliberalität" und " liberal−progressiv vs konservativ−autoritär" erscheint mir windelweich. Deutet aber auf ein ausgeprägtes Schubladendenken hin. Sozialstaatsorientierung und Marktliberalität sind doch z.B. nicht grundsätzlich abgegrenzt und per se kein Gegensatz. Letztendlich ist eine solche Studie selbst wieder eine recht einfache, unterkomplexe Konstruktion, die nicht wirklich beweist, wie die Mediengruppen inhaltlich orientiert sind. Dazu müßte man tiefer und differenzierter in die Themen einsteigen. Und solche Selbstzuschreibungen wie "progressiv" sollte man m.E. vermeiden.

  2. Der Barde Ralph
    Der Barde Ralph · vor 3 Monaten

    Wer hat denn die Studie in Auftrag gegeben?
    Die deutschen Medien sind alles, nur nicht ausgewogen.
    Alle spielen das Spiel, der Geistigen Mobilmachung, für einen eventuellen Krieg mit. Und in Frage darf das nicht gestellt werden. Wenn man etwas in Frage stellt, wird man sofort in eine politisch unliebsame Ecke gestellt.

    1. Jan Freitag
      Jan Freitag · vor 2 Monaten

      Neben der Uni Mainz hat die gemeinnützige Stiftung Mercator aus Zürich (https://www.stiftung-m...) die Studie finanziert. Sie ist also weder weisungs- noch interessen-, geschweige denn partei- oder sendergebunden erstellt worden. Und was genau meinen Sie damit, dass "in eine politisch unliebsame Ecke gestellt" werde, wer "etwas in Frage stellt"?

    2. Der Barde Ralph
      Der Barde Ralph · vor 2 Monaten

      @Jan Freitag Meinen sie diese Frage ernst? Das war in Deutschland noch nie anders. Wer politisch nicht opportun ist, wird entweder in die links-oder in die rechtsradikale Ecke gestellt.

    3. Jan Freitag
      Jan Freitag · vor 2 Monaten

      @Der Barde Ralph Jip, meine ich ernst. Wer ist denn DIE Person, DIE Gruppe, DIE whatever, DIE irgendwen irgendwohin stellt? Und was genau sind DIE "deutschen Medien" - alle von A wie Anglermagazin bis Z wie Zweibrücker Rundschau, die sich regelmäßig geheim treffen, um gemeinsame Strategien zur Unterdrückung politisch unliebsamer Fragen zu entwickeln?

    4. Der Barde Ralph
      Der Barde Ralph · vor 2 Monaten

      @Jan Freitag Wenn sie mir so kommen, dann natürlich: Der Wachturm, der Zeugen Jehovas

    5. Jan Freitag
      Jan Freitag · vor 2 Monaten

      @Der Barde Ralph Schade, eine ernstzunehmende Antwort Ihrerseits wäre dem Diskurs vielleicht förderlicher gewesen...

    6. Der Barde Ralph
      Der Barde Ralph · vor 2 Monaten

      @Jan Freitag Entschuldigung, ich habe nur auf ihrem Niveau geantwortet.
      Die Deutschen Medien sind für mich; Tagesschau sowie ein Teil der Printmedien, wie die Zeit, usw

    7. Jan Freitag
      Jan Freitag · vor 2 Monaten
    8. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 2 Monaten

      @Jan Freitag Nun, die Stiftung ist wohl nicht weisungsgebunden. Hat aber eine klare weltanschauliche Orientierung und natürlich auch Interessen. Die Studie wurde also keineswegs im luftleeren Raum des herrschaftsfreien Diskurses beauftragt.

    9. Jan Freitag
      Jan Freitag · vor 2 Monaten

      @Thomas Wahl Weltanschaulich klingt mir bei einer universitären Institution zu populistisch. Aber klar - im luftleeren Raum herrschaftsfreier Diskurse diskutieren pluralistische Gesellschaften nie. Nur: was heißt das bezüglich der Seriosität wissenschaftlicher Studien? Generalverdachtsmomente bedürfen stichhaltigerer Beweise als so eine Grundskepsis gegenüber allem, was nicht der eigenen Filterblase entspringt.

    10. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 2 Monaten

      @Jan Freitag Ich sprach nicht von der Uni. Die braucht Drittmittel. Was ok ist. Wo man genauer hinsehen muss ist immer der Auftraggeber…. 🤔

  3. Dennis Schmolk
    Dennis Schmolk · vor 3 Monaten

    Spannend ist, dass die Linkspartei im ÖR-Funk keine positive Presse kriegt (S. 14). Also: gar keine. Sogar die AfD hat 3% "Positives", die Linke 0% ...

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