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Wie bringt man Pharmafirmen dazu, Medikamente kostengünstig bereitzustellen?

Michaela Haas
Reporterin. Autorin. Kolumnistin.
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Michaela HaasFreitag, 08.05.2020

In Amerika kursiert derzeit ein Scherz, der nicht lustig ist: Wer einen Covid-19-Test haben will, muss einfach einem Reichen ins Gesicht husten.

Schon jetzt zeigt sich bei der Covid-19-Pandemie, dass wir in einer Zweiklassen-Gesellschaft leben: In vielen Ländern, etwa in Amerika, entscheiden Geld und sozialer Status darüber, wer einen Test und eine schnelle Behandlung bekommt.

Wie lassen sich Medikamente und Impfstoffe gegen Covid-19 weltweit schnell verfügbar machen? Wie bekommt man Firmen dazu, dass sie an den wichtigsten Mitteln forschen, nicht an den profitabelsten?

Dieses Interview im aktuellen SZ-Magazin mit einem Aktivisten-Ehepaar aus den USA ist auch deshalb spannend, weil die beiden in der Vergangenheit erfolgreich Druck auf Pharmakonzerne machten: Jamie Love zwang Pharmakonzerne, patent-geschützte Mittel gegen HIV freizugeben. Und Manon Ress kämpft dafür, Krebsmedikamente günstiger zu machen. Sie betreiben zusammen die Organisation Knowledge Ecology International, die sich für gerechtere Regeln bei geistigem Eigentum einsetzt.

Die beiden haben Erfahrung aus einer anderen Epidemie: der Aids-Epidemie in den neunziger Jahren. Millionen von Menschen konnten sich die antiviralen Medikamente nicht leisten, vor allem in Entwicklungsländern.

Dass sich Love und Ress so für diese Sache einsetzen, hat auch persönliche Gründe: Manon Ress hat eine aggressive Form von Brustkrebs, und ihre Medikamente kosten eine halbe Million Dollar im Jahr.

Es ist verrückt. Dabei kosten diese Medikamente in der Herstellung nur ein paar Dollar pro Woche.

Für die Corona-Krise haben die beiden einen konkreten Plan vorgelegt:

Love: Oft reden wir von Medikamenten und Impfstoffen, die mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden. Wir haben mit der Regierung von Costa Rica an einem Plan gearbeitet, den sie der WHO vorgeschlagen hat und den inzwischen auch die EU unterstützt: Jede Institution, die Forschung finanziert, soll in ihre Verträge für Forschung zu Corona eine Option eintragen, dass die Rechte an allen Ergebnissen in einen weltweiten Pool unter dem Dach der WHO einfließen. Firmen, die Patente halten, würden aufgefordert, dem Pool freiwillige Lizenzen zu erteilen.

Ress: Mit dem Pool stünden die effizientesten Generika-Hersteller der Welt in Konkurrenz: Alle diese Firmen wollen einen Teil des enormen Volumens liefern, das jetzt nachgefragt wird. Und um sich Marktanteile zu sichern, senken sie die Preise – das muss ein Monopolist nie tun, weil niemand gegen ihn antreten darf. So würden wir uns einem günstigen Generika-Preis annähern.

Auch für schon existierende Medikamente, die sich im Kampf gegen Corona durchsetzen könnten, haben die beiden Vorschläge, wie sich die Medikamente gerecht verteilen lassen könnten.

Diese Firmen würden entschädigt. Aber eben nicht nach dem Motto: Ihr Haus brennt ab, wie viel können Sie mir für einen Wasserschlauch zahlen? Niemand hat ein gottgegebenes Recht, sich an einer Pandemie zu bereichern. Sie war auch nicht Teil des Geschäftsplans.

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