Klimaschutz klingt für viele vorwiegend nach Verboten, Verzicht, Einschränkungen, ergo: nach Spaßbremse. Nicht unbedingt ein super Small-Talk-Thema. Eine Weile habe ich deswegen zum Beispiel auf Partys nicht erzählt, worüber ich so schreibe. Oder beim Kennenlernen verschwiegen, was mich beschäftigt. Und mich in einer relativ kleinen Blase bewegt, in der man sich weitgehend einig ist, dass es um den Planet schlecht bestellt ist. Kurz, ich hadere oft mit der Frage, wie man über Umweltprobleme mit Menschen spricht ohne sie dabei zu entmutigen, sondern zum Handeln aktiviert.

Heute habe ich mir diesen Ted Talk von Katharine Hayhoe angesehen. Hayhoe ist Kanadierin, Klimawissenschaftlerin, evangelikale Christin und lebt in Texas, dem vielleicht konservativsten Bundesstaat der USA. Diese Mischung lässt mich davon ausgehen, dass Hayhoe ihre eigenen Kommunikationskrisen hatte. Trotz Anfeindungen wird sie aber nicht müde über die Klimakatastrophe zu sprechen; noch dazu auf eine ausgesprochen sympathische und lustige Weise.

In diesem Vortrag erklärt sie, wie wirklich jeder von uns konstruktiv zur Lösung dieser Krise beitragen kann. Es fängt damit an, überhaupt darüber zu sprechen. Denn, Hand aufs Herz: Wer hat schon mal in seiner Familie oder im Freundeskreis über den Klimawandel gesprochen? Aus jahrelanger Erfahrung als Öko-Spaßbremse sag ich euch: Traut euch. Es ist die richtige Zeit dafür; es ist etwas in Bewegung gekommen. Die Menschen fühlen, dass sich etwas ändern muss. 

Wie den Zweiflern, den Uninteressierten begegnen? Hayhoe meint, wir müssen uns über Gefühle und Leidenschaften dem Thema nähern. Als besorgte Eltern, als Skifahrer, deren Pisten wegschmelzen, als Unternehmer, die ihr Geschäft sichern wollen. Gemeinsamkeiten finden, statt Gräben buddeln. Die Gefahren nicht kleinreden, aber ebenso über die vielen bereits gemachten Fortschritte sprechen.

Vielleicht 15 Minuten, dieses Weihnachten? Und vorher diesen Vortrag gucken!