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Dr. Michaela Haas schreibt Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und Lösungsreportagen für David Byrnes Magazin Reasons to be Cheerful, weil sie davon überzeugt ist, dass es selbst für die drängendsten Weltprobleme Lösungen gibt. Sie ist Mitglied des Solutions Journalism Network und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. Demnächst erscheint von ihr das neue Buch 108 Arten, dem Leben einen Sinn zu geben (OW Barth, 2024).
Michaela arbeitet als Reporterin und Interviewerin für Printmedien wie die Süddeutsche Zeitung, GEO, Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, u.a. und im Fernsehen (ARD, BR, WDR). In Amerika erschienen ihre Artikel unter anderem in der New York Times, Mother Jones, Huffington Post, Psychology Today, CBS, u.a. Sie hat als Dozentin an der renommierten Universität von Kalifornien in Santa Barbara und der University of the West in Los Angeles gelehrt.
Schweden! Ständig höre ich, Schweden mache das alles besser mit der Corona-Krise. Die Läden und Restaurants sind offen geblieben und die Schweden setzten auf Vernunft und Freiwilligkeit statt Verbote.
Auf den Demos der rechten Wutbürger konnte man Plakate sehen: "Be like Sweden!" In Deutschland forderte die FAZ "Mehr Schweden wagen!" Die Bild fragt in einer Kolumne: "Und wie geht's Schweden?" (Unterm Strich, so die Botschaft, super). In der Welt konnte man lesen, dass "Schweden vieles besser macht", unter anderem, weil in dem Land "das Coronavirus ohne Schaden für Grundrechte und Arbeitsplätze erfolgreich eingedämmt" worden sei.
Und trotzdem haben sie weniger Tote als wir, sagen Quarantäne-Gegner und Gates-Hasser. Können wir das nicht auch so machen?
Deshalb bin ich enorm froh, dass Kai Strittmatter und Bastian Brinkmann in der Süddeutschen unter die Lupe nehmen, was denn nun genau los ist in Schweden. Fazit: Da wird einiges gehypt, was gar nicht so toll ist.
Unterm Strich bleibt: Die Schweden wird es wohl ähnlich hart treffen wie andere europäische Länder. Ob ihre Strategie ihnen am Ende einen kleinen Vorteil verschafft, ist derzeit unklar. Und so schnell wird es dafür auch keine Antwort geben, sagt Torbjörn Isaksson, Chefanalyst der Nordea-Bank in Schweden: "Bis wir das richtig wissen, dauert es noch ein bis zwei Jahre."
Dazu noch eine detaillierte, gute Analyse aus der New York Times zu den Infektions- und Todeszahlen der Schweden, die im letzten Monat rasant stiegen. Diese nüchternen Analysen brauchen wir, wenn es darum geht, was der richtige Weg vorwärts ist – nicht die aufmerksamkeitsheischenden Slogans zum vermeintlichen Super-Sonderweg.
Quelle: Kai Strittmatter Bild: AFP Artikel kostenpflichtig sueddeutsche.de
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Hier wird alles nach wirtschaftlichen Daten, nicht nach Lebensqualität beurteilt.
Dann gibt es "die" Schweden und "die" Deutschen und "die"...
Signifikante Unterschiede, etwa, dass Schweden dünnbesiedelt ist oder dass das Gesundheitssystem nicht so kaputtgespart ist wie in Südeuropa, werden nicht mal erwähnt.
Dort, wo die Armen dicht gedrängt leben, etwa in den von Migranten geprägten Vierteln Stockholms sind die Krankheitsfälle hoch und verändern dadurch die Statistik.