In einer faszinierenden Verschmelzung von Vergangenheit und Zukunft entwirft Marius Goldhorn mit Unterstützung der Filmemacherin Tanita Olbrich eine visionäre Fortsetzung von Franz Kafkas „Das Naturtheater von Oklahama“, eingebettet im unvollendeten Roman „Amerika“. Die Geschichte katapultiert uns ins Jahr 3666, wo Karl, der Protagonist, in einer Welt erwacht, die sich grundlegend von unserer unterscheidet, geprägt von Insektenfrühstücken und Engelscharen, die den Morgen begrüßen. In Oklahama, einer Stadt, die durch Ölreichtum und als einzigartige Theaterstadt prosperiert, navigiert Karl seinen Alltag zwischen futuristischen Landschaften und tief verwurzelten kulturellen Narben. Die Geschichte erweckt ein Oklahama zum Leben, das gleichzeitig Bühne und Schauspieler ist, bevölkert von Millionen von Theatermitarbeitenden, unter ihnen Karl, dessen Lebensweg von Europa über juristische Karrieren bis hin zum Drehbuchautor reicht.

Dieses narrative Experiment von Goldhorn und Olbrich lädt Leser*innen ein, über die Konvergenz von Geschichte, Identität und der unauslöschlichen Kraft des Theaters in einer Welt zu reflektieren, die durch technologischen Fortschritt und kulturelle Erinnerungen definiert ist. 

Alle Bewohnerinnen arbeiteten für die Stadt, ganz Oklahama war ein großes Naturschauspiel. Vier Millionen Angestellte in einem Theater, ein altes Theater. Es wurde immerfort vergrößert. 

Der Artikel, veröffentlicht in Zeitgeister, dem Kulturmagazin des Goethe-Instituts, ist eine einzigartige Lektüre, die die Grenzen von Zeit, Raum und Identität auf packende Weise erkundet. Ein Muss für alle, die sich von einer kühnen Vision der Zukunft inspirieren lassen wollen, die doch tief in den Fragen unserer Gegenwart und Vergangenheit verwurzelt ist.