Autor und Herausgeber Hernán D. Caro entlarvt ein weitverbreitetes Missverständnis über Franz Kafka: Dessen Werk wird oft auf düstere, alptraumhafte Szenarien reduziert, während seine humorvolle Seite übersehen wird. Caro beruft sich auf Klaus Wagenbach, der in Ein Käfig ging einen Vogel suchen Kafkas komische und groteske Aspekte beleuchtet und zeigt, wie sich der Begriff kafkaesk von dessen tatsächlicher Literatur gelöst hat. Der Artikel durchbricht die stereotype Wahrnehmung Kafkas als eines unglücklichen Propheten des Leids, indem er die humorvollen Elemente in Kafkas Schriften hervorhebt. Dazu gehört Kafkas eigene Fähigkeit, über seine Werke wie Der Process zu lachen, und seine Beschreibung skurriler, alltäglicher Situationen mit einem scharfsinnigen Sinn für Ironie, Groteske und Absurdität. 

Caro argumentiert gegen die Annahme, Humor stehe im Gegensatz zu philosophischer und emotionaler Tiefe und betont stattdessen, dass Kafkas Humor ein integraler Bestandteil seiner literarischen Brillanz ist. Der Artikel lädt dazu ein, Kafkas Werke neu zu entdecken, indem er zeigt, dass Kafkas Geschichten nicht nur Herausforderungen und Düsternis enthalten, sondern auch komische Seiten, die zum Nachdenken anregen und unterhalten. 

In seinen Briefen und Tagebüchern lesen wir von Lachanfällen bei der Arbeit und aberwitzigen Situationen auf Reisen. Sein Freund Max Brod erzählt, Kafka hätte beim Vorlesen von Der Process so sehr gelacht, „dass er weilchenweise nicht weiterlesen konnte“.

Lesen Sie den vollständigen Artikel in Zeitgeister, dem Kulturmagazin des Goethe-Instituts und erkunden Sie die vielschichtige Welt Kafkas jenseits des Konventionellen.