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Briefe an die Eltern
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ZEITGEISTER ist das Kulturmagazin des Goethe-Instituts. Wir sprechen Menschen an, die Interesse an Kunst, internationalen Perspektiven, originellen (auch nerdigen) Themen, Zines und an Deutschland haben. Pro Jahr erscheinen vier ZEITGEISTER-Ausgaben. Wir laden jeweils internationale Künstler*innen und Autor*innen ein, dazu beizutragen: in Anekdoten, Essays, Podcasts, Illustrationen, Videos, Diskussionen und Fotoreihen.
In „Briefe an die Eltern“ erkundet Clair G.hin tiefgreifend die Kunst des autobiografischen Schreibens, angefangen bei Kafkas nie zugestelltem „Brief an den Vater“ bis hin zu zeitgenössischen Werken, die die Grenzen zwischen Autobiografie, Autofiktion und Fiktion verwischen. G.hin beleuchtet, wie Autor*innen die Komplexität ihrer Identitäten durch das Spiel mit dem „Ich“ ausdrücken, um der Realität zu entfliehen oder ihr zu begegnen – eine Flucht, die angesichts harter Wahrheiten wie Suizid und sexueller Gewalt unerlässlich scheint. Besonders bewegend sind die Einblicke in die Werke von Chloé Delaume, die nach einem Familientrauma die Kraft des Schreibens als Ort der Resilienz entdeckte, und von Annie Ernaux, die das Schreiben als Mittel nutzt, um emotionale Wahrheiten freizulegen. Durch persönliche Geschichten, die von Verlust, Missbrauch und der Suche nach Wahrheit handeln, ermutigen diese Schriftsteller*innen die Leser*innen, die Komplexität ihrer eigenen Geschichten zu erkennen und zu akzeptieren.
Schreiben bedeutet existieren (lassen), aber auch bekämpfen. Diese Texte konfrontieren uns nicht nur mit einer Abrechnung innerhalb der Familie, sondern mit einer Gesellschaftsordnung.
Die Erzählungen verweben sich zu einem kraftvollen Kommentar über Familie, Gesellschaft und die befreiende Kraft der Literatur. Der Artikel in „Zeitgeister“, dem Kulturmagazin des Goethe-Instituts, regt dazu an, die ganze Tiefe dieser faszinierenden Erkundungen selbst zu entdecken.
Quelle: Zeitgeister Bild: © Verlag Klaus Wa... www.goethe.de
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