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Klima und Wandel

Vor der Klimakonferenz COP 28: Einige Hilfestellungen

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMittwoch, 29.11.2023

In wenigen Stunden beginnt die 28. UN-Klimakonferenz, mutmaßlich wird sie bis zum 12. Dezember dauern. Um darauf vorbereitet zu sein, drei Punkte:

1. Zum Stand der Klimaerhitzung hat die Deutsche Welle sehr gut Daten aufbereitet: Zu der Dimension des Problems, der aktuellen Lage oder den nationalen Pro-Kopf-Emissionen, also quasi die Schuldfrage.

2. ist eine Klimakonferenz genau genommen viele Klimakonferenzen: Neben der "Conference of the parties" (COP) tagen mit SBI und SBSTA zwei weitere Verhandlungsstränge, dazu kommt die Konferenz der Kyotostaaten, des Weiteren die der Staaten, die das Parisprotokoll unter dem Dach der Vereinten Nationen unterschrieben haben, sowie diverse Unterkonferenzen, die sich mit Anpassung, Finanzen, Waldschutz und Co. befassen. Ich habe versucht, diesen Dschungel in einer Grafik aufzubereiten.

3. bin ich gefragt worden, warum diese COP so wenig Interesse im öffentlichen Bewusstsein erzeugt.

Der Fehler besteht hauptsächlich darin, zu glauben, Klimakonferenzen könnten dafür sorgen, dass die Emissionen sinken. Oder das wenigstens etwas für den Klimaschutz getan wird. Beides ist absolut falsch: Nur Staaten können eine Politik für den Klimaschutz machen und ihre Emissionen senken. Und weil es bei den Staaten – siehe Deutschland – eben so miserabel läuft, wird alles auf die COPs fokussiert – bei denen es zum Schluss dann heißt: "Is ja wieder nichts rausgekommen!"

Klimakonferenzen sind a) dazu da, das Problem zu durchdringen in all seine Facetten (Adaptation, REDD, Loss and Damage, Technologietransfer, Vergleichbarkeit von Klimaschutzbemühungen, einheitliche Messstandards, historische Schuld, und ja, natürlich auch Reduktion...). 

Klimakonferenzen sind b) dazu da, ein Verständnis dafür zu bekommen, wer in welcher Pflicht steht (Warum darf Chile kein neues Kohlekraftwerk bauen, wenn Deutschland 2020 gerade eines ans Netz geschaltet hat). 

Klimakonferenzen sind c) dazu da, die Dimension des Problems und seine Auswirkungen zu erfassen (New York wird gegen den steigenden Meeresspiegel bei mehr als 1.000 Kilometer Küstenlänge nicht zu halten sein, genauso wenig wie Jakarta, für das bereits jetzt eine Ersatzhauptstadt erbaut wird). 

Schließlich geht es auf den Klimakonferenzen d) darum, – im multilateralen Prozess Ziele zu formulieren – zu den Finanzen, zu den Reduktionen, zum Ende der klimaschädlichen Subventionen (Glasgow), zum Ende der Nutzung fossiler Energien (soll jetzt kommen), damit sich die Wirtschaft in ihren Investitionszyklen darauf einstellen kann.

Außerdem geht es auf dieser Klimakonferenz in Dubai darum, die Ziele "operabel" zu machen. Das Kyoto-Protokoll stammt von 1997, aber es war eine leere Hülle. Beschlossen wurde damals etwa der CDM-Mechanismus, der "Adaptation-Fund" oder "Joint Implementation". Wie das aber funktioniert, darüber wurde bis 2004 verhandelt.

In so einer Phase sind wir jetzt wieder: Das Paris-Protokoll ist eine leere Hülle, wie die einzelnen Bausteine aussehen, darüber wird verhandelt. Zum Beispiel das zusätzlich zur Entwicklungshilfe 100-Milliarden-Dollar-Paket, dass die Industriestaaten dem globalen Süden ab 2020 jährlich versprochen haben – und noch nicht einmal annähernd ausbezahlten: Sind darin Investitionen der Wirtschaft enthalten? Welcher Industriestaat muss wie viel zahlen? Zählt China mittlerweile zu den Zahlungspflichtigen, ist Katar immer noch antragsberechtigt? Dürfen Kredite etwa der Entwicklungsbanken angerechnet werden? Wer darf Anträge auf das Geld stellen, wer bewilligt es, nach welchen Kriterien?

Das sind die Mühen der Ebene, die nicht so einfach zu erklären sind, wie Klimakonferenzen, bei denen es um Ziele ging – etwa 2007, 2009, 2012 oder 2015.

Vor der Klimakonferenz COP 28: Einige Hilfestellungen

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