Chinas pro-Kopf-Emissionen sind mit an die 8,1 t (Quelle)höher als die der EU (wenn auch nicht so hoch die die Deutschlands) und seine Gesamtemission übertrifft die jedes anderen Staates der Welt bei weitem. Siehe etwa die Grafik bei ourworldindata.org. China hat immerhin die Steigerung seiner Emissionen gestoppt und bleibt mehr oder weniger auf einem (sehr hohen) Plateau.  

Was in China emissionsmäßig passiert ist eminent wichtig für den Rest der Welt. Xis Erklärung vom September, im Jahr 2060 bei Null Emissionen anzukommen, hat deshalb generell eine gewisse Erleichterung, Hoffnung und auch Motivation ausgelöst. Ohne dass China mitmacht, ist die Einhaltung selbst des +2°-Ziels illusorisch.

Das Land geht im Klimaschutz nicht sehr schnell, aber methodisch vor. Es ist geplant, Cap & Trade als Begrenzungsmethode groß einzuführen, so wie es in Europa und einer ganzen Reihe von kleineren Wirtschaftsgebieten bereits mit einem gewissen (hier kann ich mir ein Hüsteln nicht verkneifen) Erfolg der Fall ist. Siehe etwa den vorigen Piq. Immerhin hat der EU-ETS-Zertifikatepreis mit 35 € gerade seinen bisherigen Rekordwert erreicht. 

Um dieses komplexe Vorhaben zu entwickeln hat man seit einigen Jahren fünf Pilotprojekte laufen lassen, in unterschiedlichen Gebieten, mit unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen. Nun wird für einen Teilbereich, die Kohlekraftwerke, ein Emissionsrechtehandelssystem verbindlich eingeführt mit dem Ziel, die ineffizientesten Anlagen zu benachteiligen, denn Energieeffizienz war bisher in China ein erkanntes Problem. Jedem Kraftwerk werden nun kostenlos Zertifikate für 0,877 t_CO2 je Megawattstunde produziertem Strom zugeteilt, was dem Chinesischen Mittelwert entspricht. Bessere haben also welche übrig zum Verkaufen, schlechtere müssen welche zukaufen, was ihren Strom teurer macht. 

Noch nicht der große Wurf, aber ein solider Schritt in die richtige Richtung.