Es gibt eine ganze Reihe von "emerging markets" mit vielen Kohlekraftwerken und teilweise hohen Pro-Kopf-CO2-Emissionen (z.B. Südafrika, Viet Nam, Indonesien). Während für Entwicklungsländer mit kaum entwickeltem Energiesystem das Überspringen der fossilen Phase der Königsweg zu sein scheint – was seine eigenen Probleme mit der Finanzierung hat – brauchen die erwähnten Länder Kapital, um von der vorhandenen Kohle-Energie auf Erneuerbare umzustellen. Der Artikel berichtet über Probleme bei der Umsetzung dieses Prozesses.

Während der COP 26 im November 2021 hat eine Gruppe von reichen Staaten¹ die erste einer Reihe von Initiativen gestartet, die diese Finanzierung liefern sollen, in diesem Fall für Südafrika: die Just Energy Transition Investment Plan (JET-IP). Mit einem Etat von 8,5 Mrd. US$ soll die Ersetzung der Energieerzeugung bezuschusst werden, insbesondere aber auch die Umschulung der – vielen – bisherigen Beschäftigten im Kohlestromsektor. Diese Menschen haben, genau wie in den deutschen Braunkohlegebieten, so gut wie keine andere Beschäftigungsmöglichkeit. Logischerweise sollen die Umschulungen in das Gebiet der erneuerbaren Energie erfolgen, wobei nicht nur technische, sondern auch administrative und organisatorische Fähigkeiten gefragt sind. Anscheinend geht der Aufbau entsprechender Strukturen langsam und es gibt Befürchtungen, dass er letztlich scheitert und die Leute wirtschaftlich vor dem Nichts stehen.

In vielen Ländern, nicht nur bei uns, sind fossile Energien sowohl über die einflussreichen Firmen als auch über die Interessen der dort Arbeitenden gegen Veränderung stabilisiert. Das trifft auch auf Exporteure fossiler Brennstoffe zu, in denen nicht nur die Eliten, sondern oft auch die einfachen Leute durch eine Dekarbonisierung der Welt vom Wirtschaftsnetz abgekoppelt werden.

Der Artikel enthält Details über die Zusammensetzung des Geldes, die Pläne für die Umschulungsstrukturen und die Bedenken der Gewerkschaften, von denen vielleicht nicht Alle gleichermaßen von Interesse für den deutschen Leser sind, er verschafft aber ein Gefühl dafür, wie die Probleme in Schwellenländern beschaffen sind. 

¹ Frankreich, Deutschland, Großbrittanien, die USA und die EU gehören zum eigentlichen Kern des JET-IP, aber auch Spanien, die Niederlande und Dänemark haben beschlossen, zum Südafrikanischen Kohleausstieg beizutragen