Ich möchte auf diesen Artikel hinweisen, weil Nachrichten wie diese, die auf komplexeren Sacherhalten beruhen, immer so schnell untergehen. Manchmal aber – und ich glaube, das ist hier der Fall – markieren solche Nachrichten gefährliche Entwicklungen. Die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) zählen mit einem Budget von 7 Mrd. US-Dollar und 12.000 Angestellten zu den größten US-Bundesbehörden. Bei der Erstellung des Budgets für das nächste Jahr bekam die dem Gesundheitsministerium unterstellte Behörde von der Trump-Regierung eine Liste mit verbotenen Ausdrücken präsentiert. Laut Angestellten der CDC ist so etwas noch nie vorgekommen. Zu der Liste gehören Wörter wie "Fötus", "transgender", Diversität", "verletzlich" und Ausdrücke wie "faktenbasiert" und "auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend". Dies ist nicht nur beunruhigend, weil die Arbeit einer Gesundheitsbehörde auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und sich mit von den verbotenen Worten indizierten medizinischen Feldern befassen muss. So ist der Kampf gegen AIDS oder Hepatitis durch die angesichts dieser Wortverbote zu erwartenden Budget-Kürzungen direkt bedroht. Die Liste markiert auch eine breitere Entwicklung. Wie die US-Innenpolitikexpertin Lena H. Sun in diesem Artikel herausstellt, ist davon auszugehen, dass auch andere US-Behörden mit solchen Verbotslisten arbeiten müssen. Die Verbote sind zudem nur Teil eines Maßnahmenkatalogs, der sich gegen LGBT, Transgender, Abtreibung und die Wissenschaft im Allgemeinen richtet. Die amerikanische Demokratie steht derzeit unter vollem Beschuss – durch ihre eigene Regierung.