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Die Causa Vogelschiss: eine neuere rechte Strategie

Barbara Streidl
Journalistin, Musikerin
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Barbara StreidlDonnerstag, 21.06.2018

Früher leugneten die Rechten den Holocaust. Sie verteidigten Hitlers Taten nicht, sondern bestritten sie. Der Holocaust war gewissermaßen auch für ihren Geschmack zu furchtbar, um wahr zu sein. Gauland hingegen, der in seiner Rede vor der AfD-Jugend sich zur Verantwortung für den Holocaust bekannte, leugnet ihn nicht, sondern will ihn in die rechte Proportion rücken: In der Gesamtbilanz von 1.000 Jahren deutscher Geschichte bleibe unterm Strich ein Plus.

Ijoma Mangold erläutert in der Zeit diese neue Strategie der Rechten, sie demonstriert am Beispiel von AfD-Frontmann Alexander Gauland und seiner jüngsten Rede den neuen rechten Umgang mit Geschichte.

Gauland, der gern den Historiker heraushängen lässt, ist in Wahrheit ein ahistorischer Mensch: Für ihn gibt es ein überzeitliches Deutschland, dessen Glanz von den Menschen mit dem Schuldkult verleugnet werde.

Auch Christoph Schwennicke schreibt kritisch über Gauland in Cicero über die Causa "Vogelschiss" - das Wort, mit dem Gauland "Hitler und die Nazis" in Zusammenhang mit der 1.000-jährigen deutschen Geschichte brachte; auf einem Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative im thüringischen Seebach Anfang Juni.

Alexander Gauland, die unumstrittene Nummer Eins der AfD, war einmal ein geschätzter Kollege, dessen Kommentare und Kolumnen auch und gerade dann lesenswert waren, wenn sie nicht der eigenen Meinung entsprachen. Diesen Alexander Gauland gibt es nicht mehr.

Gauland will also offensichtlich Grenzen überschreiten, immer weiter gehen, bis wir nicht mehr zusammenzucken angesichts solcher Vogelschisse. In der Hannoverschen Allgemeinen heißt es, es sei höchste Zeit für einen "Aufstand der Anständigen".

ARD-Moderator Frank Plasberg will Gauland ab sofort nicht mehr zu „Hart aber fair“ einladen. „Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei ,Hart aber fair’ sein.“

Diesem Plan schließen sich nicht alle Talkredaktionen an, ist dort auch zu lesen. Es ist eben kompliziert...

Die Causa Vogelschiss: eine neuere rechte Strategie

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Kommentare 2
  1. Bernd Oswald
    Bernd Oswald · vor fast 6 Jahre

    Was Gauland gesagt hat, ist natürlich krass, widerwärtig - und natürlich mit Kalkül. Aber kann man deswegen von einer neuen Strategie der Rechten sprechen, nun die NS-Verbrechen zu relativieren statt zu leugnen? Es geht in dem Piq ja vor allem um Gauland. Strategie klingt immer auch nach Absprache, nach Plan. Gibt es den bei den Rechtsextremen?

    1. Barbara Streidl
      Barbara Streidl · vor fast 6 Jahre

      Ich antworte mit einer Gegenfrage: Warum sollte es keinen Plan geben? Und da sind wir schon bei der nächsten Frage: Wer sind denn "die Rechtsextremen"? Ist das eine homogene Gruppe - oder mehrere Gruppen oder so? Ohne zu sehr auf Verschwörungstheorien zu setzen ... finde ich die Strategietheorie schon interessant.

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