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Auf der Grenze zwischen Selbstverteidigung und Vergeltung

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteSonntag, 10.03.2024

Vergeltung und Rache sind Prinzipien, die nicht mit der Idee der Menschenrechte und des Rechtsstaates kompatibel sind – im Gegensatz zum Recht auf Selbstverteidigung.

Dass der israelische Staat das Recht hat, sich selbst als Staat und damit auch seine Bürger und Bürgerinnen nach dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 zu schützen, ist folglich völkerrechtlich wie auch moralisch unstrittig. Schwieriger ist dann schon die Frage zu beantworten, wie weit das Recht auf Selbstverteidigung geht und ab wann Selbstverteidigung in Rache und Vergeltung umschlägt, die nicht nur dem Völkerrecht entgegenstehen, sondern zudem zu einem kollektiven Trauma der Überlebenden – letztlich auf beiden Seiten – führt, dass den Boden bildet für eine Fortsetzung gegenseitiger Gewalteskalationen.

Dabei sollte der israelischen Regierung – immerhin versteht sich Israel als eine religiös, also auf der Tora basierende, fundierte Demokratie – das Bibelwort „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ (u.a.: 5.Mose 19,21) bekannt sein. Ein Satz, der nicht zur Rache aufruft, sondern zur Eindämmung der in alttestamentlicher Zeit verbreiteten Praxis einer sie schnell hochschaukelnden Blutrache mit immer mehr Opfern. Dieser Satz zielt also auf eine Unterbrechung einer sich immer weiter hochschaukelnden Gewalteskalation. Mensch kann diesen Satz durchaus als einen frühen Meilenstein auf dem langen Weg der Entwicklung der heutigen Menschenrechte und des Völkerrechts sehen.

Wann also kippt das Recht auf Selbstverteidigung in Rache und Vergeltung um, was ist nötig, um eine weitere Gewalteskalation und Gewaltspirale zu stoppen und umzukehren und wie verhält sich die Bundesregierung vor dem historischen Hintergrund der Shoa in dem Krieg zwischen Israel und der Hamas? Um diese Fragen geht es in diesem recht ausführlichen Interview mit Jules El-Khatib, dem früheren Ko-Vorsitzenden der Partei DIE LINKE in NRW. El-Khatib ist Soziologe und Palästinenser mit israelischer und deutscher Staatsangehörigkeit; seine Familie lebt zum Teil in Israel, zum Teil auf der Westbank und zum Teil im Gaza-Streifen. Aus dieser Perspektive spricht El-Khatib über den Krieg zwischen Israel und der Hamas und über die Rolle der Bundesregierung in diesem Krieg. In seiner Einschätzung der Situation kommt El-Khatib ohne antisemitische Bezüge aus.

Wenn es einen dauerhaften Frieden geben soll, auf den sowohl die israelische als auch die palästinensische Seite ein Recht hat, dann muss es in einer demokratischen Gesellschaft wie der Bundesrepublik möglich sein, auch eine palästinensische Sicht auf diesen Krieg zu Wort kommen zu lassen. Wie sonst soll im Sinne des Bibelwortes „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ die Gewalteskalation gestoppt und umgekehrt werden?

Zu diesem Interview möchte ich noch das folgende Interview als Ergänzung empfehlen: Autor Dotan-Dreyfus zum Krieg in Nahost: „Wir demonstrieren gegen eine Art israelische AfD“. Das Interview hat Inge Günther gemacht und erschien am 9. März 2024 ebenfalls in der Frankfurter Rundschau.

Auf der Grenze zwischen Selbstverteidigung und Vergeltung

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