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Flucht und Einwanderung

Gestern & Heute: Berlin Alexanderplatz

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergMontag, 14.08.2023

Als im Jahr 1929 das moderne Epos "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin (1878–1957) erschien, war es ein großer Erfolg und ist bis heute nicht nur das populärste Werk des großen Erzählers, sondern avancierte zum Welterfolg und zum bis heute bekanntesten Roman, in dem die Großstadt Berlin nicht nur als Kulisse vorkommt, sondern in der die Metropole eine vielgestaltige Rolle spielt.

Der Untertitel "Die Geschichte des Franz Biberkopf" verweist auf die Zentralgestalt des Klassikers.

Bald schon kam dessen Erzählung auf die Bretter, die zuweilen die Welt bedeuten, und wurde mehrfach verfilmt.

In der bislang letzten Version sind die Szenen von Regisseur Burhan Qurbani, dem Sohn afghanischer Flüchtlinge, ins Berlin der Gegenwart verlegt worden.

Aus dem Proletarier Franz ist der Flüchtling Francis (Welket Bungué) geworden, 

der auf dem Weg nach Europa Schuld auf sich geladen hat, will nach der Ankunft in Berlin ein ehrliches Leben führen. Stattdessen gerät er jedoch in den Bann des psychopathischen Drogenhändlers Reinhold (Albrecht Schuch), der ihn in die Welt des Verbrechens einführt. Nachdem er in Folge eines Überfalls einen Arm verloren hat, will der Strauchelnde mit Hilfe der Prostituierten Mieze (Jella Haase) endgültig mit der Vergangenheit brechen. Doch wird er bald erneut von seinem Widersacher heimgesucht.

Hier gibt es die erste Verfilmung von Phil Jutzi, die 1931, also zwei Jahre nach Erscheinen des Romans, mit dem legendären Heinrich George als Zentralgestalt in die Kinos kam.

Die Wege des Regisseurs und des Autors trennten sich bald, aber dies war schon im Film angelegt, so fehlten im Kinofilm Politik, Homosexualität oder jüdische Themen. Nach 1933 trat Phil Jutzi in die NSDAP ein und Alfred Döblin ging ins Exil.

Hier gibt es die vierzehnteilige Serie (insgesamt ca. 930 Minuten), die Rainer Werner Fassbinder für den WDR verfilmte und die erstmals 1980 mit Günter Lamprecht als zentraler Gestalt ausgestrahlt worden ist.

Die neueste Verfilmung von Burhan Qurbani, die bis zum 6. November 2023 in der arte-Mediathek zu sehen ist, entfernt sich weit vom Roman: Aus dem Proletarier Franz Biberkopf ist der Flüchtling Francis geworden. Für mich ist das Werk nicht nur einer der besten Filme über Flucht und Migration geworden, sondern er atmet in überschaubarer Länge den Geist des Romans.

Diesen sollte man zumindest auszugsweise lesen – als deutsches Pendant zu den Meisterwerken der internationalen Moderne, die viele mittlerweile als klassisch bezeichnen.

Parallel zum Film, also nicht direkt damit verbunden, erschien ein Buch von Naika Foroutan, in dem die Leiterin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (an der Humboldt-Universität zu Berlin) und des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) zeigt, dass die Migrationsfrage zur neuen sozialen Frage geworden ist.

Herausragend erzählt davon Qurbanis Döblin-Verfilmung mit einigen der besten Filmschaffenden unseres Landes.

Gestern & Heute: Berlin Alexanderplatz

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