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Feminismen

Nach 30 Jahren Stillstand: Paragraf 218 endlich auf dem Prüfstand

Meike Leopold
Kommunikationsexpertin

Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.

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Meike LeopoldMontag, 15.04.2024

Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich erlauben oder grundsätzlich verbieten? Die Diskussion um eine Reform des Paragrafen 218 hat gerade erst begonnen, nachdem eine von der Regierung eingesetzte Kommission zur Reform der Abtreibungsregeln nun ausführliche Vorschläge dazu gemacht hat und eine Legalisierung von Abbrüchen befürwortet. 

Beim Paragraf 218 geht es im Kern häufig um die Frage der Gewichtung zwischen der Selbstbestimmung der Frau versus Lebensrecht des ungeborenen Fötus. Dass die Selbstbestimmung der Frau nicht nur durch vorgeschaltete, rechtlich vorgeschriebene Beratungen beeinträchtigt wird, sondern auch durch die inzwischen deutliche Notlage bei der ärztlichen Versorgung mit Abbrüchen, gerät dabei häufig etwas aus dem Blick. 

Im Vorfeld der heutigen Meldung zu den Empfehlungen der Kommission hat das  Projekt "Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer" (ELSA) laut "Tagesschau" dazu nun konkrete Zahlen veröffentlicht, die "ein regionales Versorgungs- und Informationsproblem" für Frauen belegen.

Im Bericht heißt es unter anderem: 

fast 60 Prozent der befragten Frauen von Schwierigkeiten, an Informationen zum Schwangerschaftsabbruch zu kommen. Mehr als jede Vierte musste mehr als eine Einrichtung kontaktieren, um einen Termin für einen Schwangerschaftsabbruch zu bekommen.

Seit längerem ist bekannt: In Bayern ist die Lage besonders mies. Hier behandelt ein Arzt (78) in München ein Drittel (!) aller Frauen in Bayern, die einen Abbruch wünschen. Was soll geschehen, wenn er in den Ruhestand geht? Offenbar sind die politisch Verantwortlichen dieses Bundeslandes durchaus dazu bereit, den Frauen in dieser Notlage das Leben noch schwerer zu machen, statt daran zu arbeiten, die entsprechende medizinische Infrastruktur bereitzustellen.

Obendrein müssen Frauen - wenn sie sich denn in dieser häufig psychisch absoluten Ausnahmesituation durch den bislang geltenden vorgeschalteten Prozess gearbeitet haben - auch auf den letzten Metern immer wieder Stigmatisierungen und auch Proteste von sogenannten "Lebensschützern" vor den Arztpraxen aushalten. Die Autorin dieses picks kann das aus eigener Anschauung bestätigen. 

All diese Fakten zeigen: Es ist Zeit, dass dieses Thema nach 30 Jahren Stillstand nun endlich wieder auf den Tisch kommt und in der Gesellschaft gründlich darüber debattiert wird. 

Einen Vorgeschmack auf die verschiedenen Argumente dazu bietet auch diese Sendung des DLF vom 15. April. 

Nach 30 Jahren Stillstand: Paragraf 218 endlich auf dem Prüfstand

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Kommentare 3
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 10 Tagen

    Statt dieses Thema als heißes Eisen zu behandeln, was man nur zähneknirschend doch jetzt schon vor den Wahlen in den schoß geworfen bekam - sollten Grüne (in Kooperation mit der in diesem Fall endlich mal passenden FDP) diese Gelegenheit nutzen, um sich endlich wieder zu profilieren und dabei eine Mehrheit der Bundesbürger auf ihrer Seite zu wissen!

    1. Meike Leopold
      Meike Leopold · vor 10 Tagen

      Bin absolut bei dir!

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 14 Tagen

    Erschreckend ist, dass ein progressives Gesetz wahrscheinlich nicht vor der nächsten Bundestagswahl verabschiedet wird. Und danach...

    "Als erstes Land der Welt hat Frankreich das Recht auf Abtreibung in der Verfassung verankert. Und Deutschland? Während Frankreich die weibliche Selbstbestimmung stärkt, ist hierzulande die Wiederauflage des Kulturkampfs zum Strafrechtsparagrafen 218 zu erwarten."
    Ergänzend deshalb dieser Kommentar von Bascha Mika
    https://www.fr.de/mein...

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