Der Printmarkt in Polen ist – genauso wie in Deutschland – unberechenbar. Und doch kommt es immer wieder vor, dass neue Magazine auf den Markt kommen. Eines davon ist „Kosmos“. Die Idee dahinter: In Polen fängt es mit den Stereotypen früh an. Bereits die klassischen Mädchenzeitschriften sind davon durchtränkt. Deshalb will „Kosmos“ dem – mit der Investmentbanking-Beraterin Krystyna Wilk-Koncewicz an der Spitze – etwas entgegensetzen.

In ihrer Freizeit kümmert sich Wilk-Koncewicz seit zwei Jahren ehrenamtlich um das neue Mädchenmagazin. Selber hat sie zwei Töchter und berichtet, dass ihnen in der polnischen Gesellschaft weniger zugetraut werde oder ihnen eingetrichtert werde, dass sie als „weiches Geschlecht“ stark von ihren Emotionen getrieben werden würden. 

Um das zu ändern, erscheint alle drei Monate ein gedrucktes Magazin mit einer Auflage von 10.000 Stück. Besonders wichtig ist „Kosmos“-Geschäftsführerin Wilk-Koncewicz, Mädchen zwischen sieben und elf Jahren positive Vorbilder zu zeigen und unterschiedliche Perspektiven eines Themas zu beleuchten – in Zeiten von überbordender Polarisierung keine Selbstverständlichkeit. 

Momentan finanziert sich das Heft samt Stiftung über Kioskverkäufe und private Unternehmer, die zum Beispiel Kurse an Schulen bezahlen. Für die Zukunft seien Weiterbildungsseminare für Eltern und mehr öffentliche Diskussionen geplant. Denn im Grunde geht es „Kosmos“ vor allem um Bildung in puncto Gleichberechtigung. So ist Krystyna Wilk-Koncewicz überzeugt: „(...) Man erzielt den größten Effekt beim Thema Gleichberechtigung von Frauen und Männern, wenn man früh anfängt.“