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Polen auf Abwegen: Warum ich diesen Text nicht empfehle

Ulrich Krökel
Osteuropa-Korrespondent / Piqer für DLF-Europaformate
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Ulrich KrökelDienstag, 12.12.2017

Meistgelesen bei Zeit online, mehr als 1000 Kommentare: Das ist ein Wort. Und tatsächlich gibt es in dem Interview, das Florian Bayer mit der Warschauer Politikwissenschaftlerin Renata Mienkowska geführt hat, durchaus spannende Informationen, z.B.:

Auch wenn 85 Prozent angeben, praktizierende Katholiken zu sein, gibt es außerordentlich viel häusliche Gewalt und andere soziale Probleme. Auch mit Nächstenliebe und Solidarität ist es nicht weit her. Da stimmt irgendetwas nicht.

Dennoch kann ich den Text nicht guten Gewissens zur Lektüre empfehlen, sondern möchte im Gegenteil zu bewusst kritischer Würdigung aufrufen. Dabei geht es mir weniger um die technischen Fehler der Interviewführung, die einfach nur ärgerlich sind. Bayer springt in einer Weise zwischen den Themen hin und her, die komplett verwirrend ist. Da gibt es z.B. diese Abfolge: Flüchtlingsthema, Medien/Schule, Protestkultur, Flüchtlinge, EU-Austritt, Flüchtlinge.

Als unangenehm empfinde ich aber vor allem den Bubble-Effekt. Die Fragen machen großteils den Eindruck, als sei hier ein Stichwortgeber am Werk, der die übliche, in Deutschland immer wieder gern gelesene PiS-Kritik abfragt. Wo sind die Fragen nach dem Totalversagen der Opposition in Polen? Mienkowska erklärt die Umfrage-Erfolge der PiS mit der sozialen Wirtschaftspolitik (ist das schlecht?) und dem patritotischen Narrativ. Da liegt doch die Frage auf der Hand, was die Opposition anzubieten hat. Sie wird aber nicht gestellt.

Last not least finde ich die Wahl der Überschrift misslungen. Um das Thema EU-Austritt geht es nur ganz am Rand. Mienkowska erwähnt einen denkbaren Polexit lediglich als theoretische Möglichkeit:

70 Prozent wollen ein Beibehalten der jetzigen Beziehungen zur EU oder sogar eine Intensivierung. Fragt man aber nach einem Szenario, in dem die EU verlangt, dass Polen die 7.000 Flüchtlinge aufnimmt, von denen aktuell die Rede ist, sagen 68 Prozent: Ja, wir möchten raus aus der EU!

Insgesamt ist das leider zu wenig für eine Empfehlung.

Polen auf Abwegen: Warum ich diesen Text nicht empfehle

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