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Europa

Niemandsland Europa. Wie migrantische Arbeiter in der Krise durch die Finger schauen

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

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Simone BrunnerSamstag, 18.04.2020

Corona trifft uns alle. Aber niemanden trifft es so hart, wie die migrantischen Arbeitskräfte, die allermeisten von ihnen aus Osteuropa. Sie arbeiten als Erntehelfer, Reinigungskräfte und Personenbetreuer. Jobs, die bei uns niemand machen will. Jobs, ohne die unser System kollabieren würde, von der Lebensmittelversorgung bis hin zur Altenpflege.

Corona stellt sie vor ein Dilemma: Sollen sie in ihrem Gastland bleiben, um weiter zu arbeiten, oft unter besonders prekären Bedingungen und fern ihrer Familie, an der "Front der Sozialfürsorge", wie in der 24-Stunden-Pflege? Oder sollen sie in ihr Heimatland zurück, zu ihren Familien, aber ohne Job und oft auch ohne soziale Absicherung? Der Guardian bringt dieses Dilemma in einem sehr lesenswerten Artikel auf den Punkt:

Many people from Europe’s poorest regions, who took advantage of freedom of movement, are now caught in a no-man’s land, with border closures, no repatriation flights if they’ve lost their low-paid jobs, few savings, and limited or no access to a state safety net by virtue of anomalous social security provisions. If they do manage to return home, some face the suspicion that they have brought the virus with them.

Es ist blanker Zynismus: In den Ländern, in denen sie die billigste und schwerste Arbeit verrichten, fallen sie sozial durch alle Gitter. In den Ländern, aus denen sie kommen, wurden sie bis zum Ausbruch der Pandemie als wichtige Geldquelle geschätzt – in der Republik Moldau entfällt ein Fünftel des BIP (!) auf die Überweisungen der Auslandsmoldawier. Aber selbst in ihrer Heimat sind sie mittlerweile nicht mehr erwünscht, weil sie als potentielle Virusträger angesehen werden. Corona stürzt sie in ein rechtliches, finanzielles und soziales Niemandsland.

“We feel abandoned by both states,” wird ein Pfleger, der aus Rumänien stammt, aber in Österreich arbeitet, in dieser Guardian-Recherche zitiert. Über die Situation in Österreich habe ich selbst recherchiert, wo sich nicht einmal die Gewerkschaften für sie interessieren, weil sie eben keine österreichischen Staatsbürger sind. In Österreich, einem Land, das sich seiner Sozialpartnerschaft rühmt, haben sie keine Stimme, keine Lobby und fallen sozial durch alle Gitter.

Es ist wirklich zum Heulen.

Niemandsland Europa. Wie migrantische Arbeiter in der Krise durch die Finger schauen

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