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Digitale Desinformation: Wie Russland mit Hilfe des Internets Kriegsverbrechen vertuscht

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckFreitag, 22.12.2017

Über russische Desinformationskampagnen ist in den letzten Jahren viel geschrieben worden, aktuelles Stichwort: die Recherchen von AP zur Beeinflussung der Wahlen in den USA. Einerseits konnte inzwischen teilweise nachgewiesen werden, wie russische Trollfabriken und Hacker arbeiten, andererseits bleibt dennoch oft unklar, wie und durch wen vermeintliche oder reale russische Desinformation konkret funktioniert, mehr noch, mitunter werden Reichweite oder Glaubwürdigkeit russischer Auslandsmedien weit überschätzt oder verkommen die "russische Einflussnahme in der Welt" und "Es war Putin" (siehe dazu den piq meiner geschätzten Kollegin Simone Brunner) zu Totschlagargumenten. Umso wichtiger sind handfeste Recherchen und Studien zu dem Thema. Am Mittwoch wurde in London der Report "Die Wahrheit töten. Wie Russland eine Desinformationskampagne zur Vertuschung von Kriegsverbrechen in Syrien schürt" veröffentlicht, den die Internet-Analyseagentur Graphika zusammen mit der NGO The Syria Campaign erarbeitet hat. Darin analysieren die Autoren, wie der mit internationalen Menschenrechtspreisen ausgezeichnete "Syrische Zivilschutz" ("White Helmets") seit 2015 in der internationalen Öffentlichkeit systematisch herabgewürdigt wurde und wie vor der internationalen Öffentlichkeit vertuscht werden sollte, das Assads Militär die syrische Stadt Chan Scheichun am 4. April 2017 mit dem Giftgas Sarin angegriffen hatte. Analysiert wurden dabei zum einen etwa 12.000 Twitter-Accounts, die sich vielfach zu #WhiteHelmets und zum Giftgasangriff auf Chan Scheichun geäußert hatten. Zum anderen rekonstruierten die Autoren, wie russische Auslandsmedien Fake-Organisationen und -Experten zu Netzprominenz verhalfen. Christoph Reuter vom SPIEGEL, seit Jahrzehnten Experte für die arabische Welt, stellt die Studie in einem Artikel für SPIEGEL ONLINE zusammenfassend vor. Es lohnt sich aber durchaus, die gut illustrierte, 45-seitige Studie ganz zu lesen.

Digitale Desinformation: Wie Russland mit Hilfe des Internets Kriegsverbrechen vertuscht

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Kommentare 4
  1. Reinard Schmitz
    Reinard Schmitz · vor mehr als 6 Jahre

    Etwas genauer hinsehen, etwas mehr Distanz... was SPON beziehungsweise der Autor hier abgeliefert hat ist eher Propaganda als kritischer oder wenigstens ausgewogener Journalismus. Und ihn kommentarlos zu rezensieren nicht Piq-like.

    1. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor mehr als 6 Jahre

      Sehr geehrter Herr Schmitz, vielleicht könnten Sie Ihren Propaganda-Vorwurf in Bezug auf mich, auf meinen Kollegen vom SPIEGEL und auf den besagten Bericht präzisieren und konkretisieren. Ich hatte in meiner Leseempfehlung explizit darauf hingewiesen, dass die "Russland-und-Putin-waren-es!"-Vorwürfe häufig nicht dokumentiert sind - im Gegensatz zu dem vorliegenden Fall. Siehe den Bericht.

    2. Reinard Schmitz
      Reinard Schmitz · vor mehr als 6 Jahre

      @Keno Verseck Sehr geehrter Herr Verseck, ich habe die letzten Tage viel darüber nachgedacht, was Ihre Aufforderung zur Konkretisierung wohl bedeuten könnte, denn sie kam mir zunächst als neckische Provokation vor. Dann dachte ich: Weiss Herr Verseck wirklich nicht, was andere Medien berichten, berichtet haben? Weiss er nicht, dass Lüge und Vertuschung gängige Verfahren jedes Machtkomplexes sind? Dass diese und jene Quellen mit Vorsicht zu geniessen sind? Dass Beeinflussung von und durch Medien gang und gäbe sind? Dass Recherche und Hinterfragen journalistische Aufgaben sind? – Ich könnte endlos weiter fragen. Aber ich bin sicher, Sie wissen, worauf ich hinaus will: Sie wissen, dass der SPIEGEL-Artikel auf weniger als tönernen Füssen steht, dass die aufgeführten Gruppen und "Institutionen" fragwürdig sind. Das zumindest zu thematisieren, wäre im Piq notwendig gewesen.
      Nicht dass Sie mich falsch verstehen, ich bin weit davon entfernt, die russische Propagandamaschine in Schutz zu nehmen. Sie ist so mies wie jede andere, eben auch die der USA. Aber deshalb einseitig und permanent auf Russland herum zu hacken, das ist eben einseitig.
      http://norberthaering....

    3. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor mehr als 6 Jahre

      @Reinard Schmitz Sehr geehrter Herr Schmitz, wenn Sie eine meines Erachtes legitime Frage nach Präzisierung und Konkretisierung eines Vorwurfs als "neckische Provokation" empfinden und mir a priori unterstellen, dass ich wider besseres Wissen die Unwahrheit schreibe bzw. bewusst Propaganda betreibe, dann, so fürchte ich, wird jeder weitere Diskussions- und Erklärungsversuch Sie nur noch mehr in dieser Auffassung bestätigen. Unter diesen Umständen halte ich eine weitere Diskussion nicht für sinnvoll. In diesem Sinne wünsche Ihnen alles Gute und ein frohes neues Jahr.

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