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Brauchen wir ein europäisches FBI, um den Mordfall an Ján Kuciak und seiner Freundin aufzuklären?
Autor und Journalist
picker für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Piqd dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Zunächst ein Gespräch mit dem Autoren Martin Leidenfrost, der in der Slowakei lebt und die politische Situation daher aus der Nähe beobachtet. Während es in den ersten Tagen nach dem Doppelmord an Ján Kuciak und seiner Freundin nach einer Staatskrise ausgesehen habe, ist er nun skeptisch, dass die slowakische Regierung tatsächlich noch stürzt. Leidenfrost hält es zwar nicht für ausgeschlossen, dass die italienische Mafia hinter der Tat steckt, aber er sieht doch eher korrupte Polizisten, Staatsanwälte oder Richter aus der Ostslowakei als die entscheidenden Drahtzieher. Zu diesem Interview empfehle ich dann noch ein Gespräch mit dem Grünen Europa-Abgeordneten Sven Giegold, der das Thema ins Grundsätzliche weiterdreht (hier im DLF). Er ist Teil einer Parlamentariergruppe, die sich um die Aufklärung eines anderen spektakulären Mordes kümmert: jenem an der maltesischen Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia. Sowohl Galizia als auch Kuciak recherchierten übrigens in Sachen Panama Papers. Giegold sieht dann auch einen Zusammenhang zwischen den Morden: Offensichtlich sei zumindest, dass es in beiden Ländern eine organisierte Kriminalität gebe, die nicht vor Gewalt und Mord zurückschrecke. Um diese Art der Kriminalität in einem offenen Europa grenzüberschreitend verfolgen zu können, fordert er ein europäisches FBI.
Quelle: Interview mit Martin Leidenfrost freitag.de
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