Zum runden Geburtstag der Ausnahmekünstlerin gibt es ihren Film über Hannah Arendt mit Barbara Sukowa in der Titelrolle.

Er reiht sich ein in die zahlreichen starken Frauen, die sie schuf oder nach historischem Vorbild gestaltete.

Die aus Nazideutschland geflohene, in New York lebende und arbeitende Hannah Arendt reist im Auftrag der Zeitschrift „The New Yorker" nach Jerusalem, um über den Eichmann-Prozess zu berichten. Kein Monster trifft sie, sondern sie sieht in einem der Haupttäter der Shoah vor allem einen Bürokraten.

Im Februar 1963 erscheint ihre Artikelserie, deren provozierende These von der „Banalität des Bösen" für weltweite Empörung sorgt. Trotz einer beispiellosen Hetzkampagne verteidigt die Denkerin ihre Interpretation, wonach ganz normale Menschen zu Gräueltaten unvorstellbaren Ausmaßes fähig sind. Der Vorwurf, sie würde einen der Hauptverantwortlichen für den Holocaust verteidigen, führt zum Bruch mit nahen Freunden wie Hans Jonas und Kurt Blumenfeld.

Da Margarethe Trotta originale Filmmitschnitte vom Eichmann-Prozess einbaut, kann der Zuschauer die Grundthese der streitbaren Philosophin unmittelbar überprüfen.

Nicht nur Barbara Sukowa überzeugt als Hannah Arendt, sondern das ganze bis in Nebenrollen glänzend besetzte Ensemble von Axel Milberg als Ehemann bis Julia Jentsch als Sekretärin.

Und hier zwei Geburtstagsartikel in der FAZ und in der FR. Im zweiten Beitrag gibt es diese erfreuliche Nachricht:

Ihren heutigen achtzigsten Geburtstag begeht sie bei ungebrochener Produktivität. Ihr neuester Film wird gerade gedreht – und wie es aussieht, verbinden sich dabei zwei ihrer Spezialitäten: „Bachmann & Frisch“ ist nicht nur ein Biopic über große Persönlichkeiten der Literaturgeschichte, sondern auch eine intime Charakterstudie. Vicky Kriebs und Roland Zehrfeld spielen das Liebespaar.

Der Deutschlandfunk bringt ein Gespräch und auf arte gibt es den Dokumentarfilm Margarethe von Trotta – Zeit der Frauen.

Und wem das zu viel von Trotta ist, kann hier Hannah Arendt erleben im Gespräch mit Günter Gaus, der dazu bemerkte:

Das beste Gespräch, das ich je geführt habe.