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Pop und Kultur

Freud intim

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertDienstag, 31.03.2020

Den Namen Sigmund Freud kennt fast jeder. Doch der Mensch hinter diesem Namen ist weitgehend unbekannt. Auch weil der Vater der Psychoanalyse es selbst so wollte. Doch anhand seiner umfangreichen Korrespondenz ist es Regisseur David Teboul gelungen, ein einfühlsames Porträt des äußerst schwierigen Menschen Freud zu zeichnen, das er als Zwiegespräch zwischen ihm und seiner ungewollten Tochter inszeniert. Entstanden ist eine Dokumentation mit ausdrucksstarken Spielfilmelementen, in denen Freud durch seine Briefe selbst zu Wort kommt. Sehr passend, ist die Kulturgeschichte des Europas seiner Zeit und davor doch geprägt von beeindruckenden Briefwechseln zwischen bekannten Persönlichkeiten der Geschichte. Siegmund Freud war einer der letzten großen Briefeschreiber dieser Epoche. Mit seinen Briefen, die zum Großteil dank seiner eigenen akribischen Sammlung erhalten sind, gibt uns Freud selbst Einblick in sein Leben und seine Gedankenwelt. Dabei wird sowohl ein weitgehend unbekannter Freud porträtiert, als auch parallel die Entstehung der Psychoanalyse. Denn Leben und Werk hängen natürlich unweigerlich zusammen.

Wer Freuds Lebensgeschichte niederschreiben will, darf ihm nicht gehorchen, denn der Erforscher der Psyche sprach der Öffentlichkeit das Recht ab, mehr über seine persönlichen Verhältnisse, seine Kämpfe, Enttäuschungen und Erfolge zu erfahren. Ein Biograf müsse lügen, beschönigen und gar sein eigenes Unverständnis verbergen, denn man könne die Wahrheit einer Biografie nicht besitzen, und besäße sie jemand, könnte er nicht darüber verfügen. David Teboul hat nicht gezögert, sich Freud zu widersetzen. Er zeichnet dieses Porträt anhand von dessen Briefwechsel, der sich als wichtigste Materie durch den Film zieht. Seine Korrespondenz weist Freud als einen der letzten großen Briefschreiber des Jahrhunderts aus. Er führte sogar ein Verzeichnis über seinen Briefwechsel und hielt fest, welche Briefe er schrieb, erhielt und erwartete. Korrespondenzen haben die europäische Kultur wesentlich geprägt; davon zeugen auch Freuds Briefe, in denen er die Entstehung und das Erstarken der psychoanalytischen Bewegung dokumentiert. Doch bei Freud gab es ein besonderes Bedürfnis, mit seinen Briefpartnern zu kommunizieren, in Kontakt zu bleiben und zu den anderen ein Band zu knüpfen, das es ihm gestattete, eine Beziehung zu pflegen, aber auch auf Abstand zu gehen. In diesem sehr persönlichen Porträt spricht Freud selbst im Präsens über sein Leben und Denken und tritt mit Zeitgenossen in Dialog. Er lässt den Zuschauer die Entstehung der Psychoanalyse ebenso miterleben wie auch seine Begeisterung und seinen Ehrgeiz, Enttäuschungen und Ernüchterungen. Durch freie Assoziation erfindet der Film Szenen aus Freuds Leben: Seine Begegnungen, Entdeckungen, Erfolge und Misserfolge werden als – oft traumartige – Reminiszenzen mit Gegenständen, Gesichtern, Stimmen, Landschaften, Menschengruppen und Einzelpersonen in Bezug gesetzt.

Die Dokumentation ist in der Arte-Mediathek noch bis zum 4. Juni 2020 zu sehen.

Freud intim

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