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Andrej Chadanowitsch über Belarus, wo es wahre Cancel Culture gibt
Autor und Journalist
picker für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Piqd dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Ich habe von Weißrussland fast keine Ahnung, auch wenn ich es immerhin einmal während meines Zivildienstes besucht habe, aber das war nur für gut eine intensive Woche, was jedoch bald ein Vierteljahrhundert her ist. Damals herrschte schon ein gewisser Alexander Lukaschenko, der für trübes Wetter, erstaunlich leere Straßen und viel Kopfschütteln sorgte. Dass er bald verschwinden würde, nahm ich nicht an, aber ich hielt ihn für ein Relikt einer autoritären Zeit, die sicher auch in Minsk vorbeigehen würde. Beim Lesen des Essays von Andrej Chadanowitsch erinnerte ich mich an meine Reise und an die jungen, zuversichtlichen Leute, die ich traf. Es ist nicht nur so, dass Lukaschenko in Belarus noch immer sein Unwesen treibt, sondern – und das macht der Text eindrücklich klar – die Lage im Land wird immer trauriger und sowjetisch-absurd: unglaublich, wie sehr die Zensur im Land regiert und jeden Hauch von Fantasie und freiem Denken ins Ausland treibt.
Quelle: Andrej Chadanowitsch Bild: © Tosla www.dekoder.org
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Ja, Belarus ist fast in Vergessenheit geraten und die Nahostgemetzel vernebeln den großen Krieg im Osten.
Ergänzend sei noch dieses gerade freigeschaltete Gespräch empfohlen:
In Belarus droht das Regime das Zuhause von Swetlana Alexijewitsch zu beschlagnahmen. Ein Gespräch mit der Nobelpreisträgerin in ihrem Berliner Exil über das Heimweh und die Zukunft des Widerstands
Interview: Alice Bota und Volker Weidermann
https://www.zeit.de/20...