Nachdem erst vor kurzem Elon Musk erneut vor der Gefahr einer unkontrollierten Künstlichen Intelligenz gewarnt hat, konzentriert sich der Kulturpessimismus v.a. auf diesen Aspekt der Technologisierung unseres Alltags. Steve Casner verweist aber in seinem Artikel auf slate.com auf die bereits heute existierenden Probleme, die sich durch die Abgabe von Entscheidungskompetenz des Menschen an den Computer bzw. an das Smartphone ergeben hat.

Tödliche Unfälle mit umfallenden Flatscreens, Ablenkung durch Smartphones im Straßenverkehr und Unfälle im Haushalt sind Indikatoren dafür, dass wir nicht mehr fähig sind, durch Technik “verdeckte” Risiken zu erkennen. So wird bei der Bedienung eines Smartphones bspw. nicht die Nicht-Nutzung belohnt, sondern es wird durch das Erlebnis möglicher Likes gerade die parallele Nutzung während des Fahrens incentiviert.

Hinzu kommt, dass die im Laufe der Menschheitsgeschichte erlernten Instinkte zur Vermeidung von Risiken in einer technisierten Welt nur noch bedingt tauglich sind, uns vor Gefahren zu schützen. Dass einem Bären in freier Wildbahn zu begegnen gefährlich sein kann, gehört zum allgemeinen Gefahrenwissen und schützt uns meist vor falschem Verhalten. Dass aber die vom Computer gesteuerte Medikamentenabgabe im Krankenhaus genauso gefährlich sein kann, ist uns selten bewusst bzw. bekommen wir selbst überhaupt nicht mit.

Schließlich sind es aber auch die indirekten Feedbacks und die möglichen Kettenreaktionen falscher Entscheidungen, die große Zweifel daran entstehen lassen, ob wir Menschen kompetent genug sind, um Technik selbstbestimmt nutzen zu können. Oder wisst ihr in jedem fremden Auto, in dem ihr gerade sitzt, welchen Grad des autonomen Fahrens dieses Auto beherrscht? Es kann tödlich enden, wenn Autofirmen die Bedienelemente “Tempomat” und “Autonomes Fahren” gleichsetzen.