Zu Beginn seines Artikels verkündet Ajay Pangarkar: E-Learning ist obsolet geworden, noch bevor es überhaupt sein Potential entfalten konnte. Glücklicherweise feiert Pangarkar gleich im nächsten Satz die Wiedergeburt von E-Learning im neuen Gewand. Wenn ein Anbieter bspw. darüber nachgedacht hat, Microlearning, Gamifizierung, webbasierte Tools, informelles Lernen, cloudbasierte Netzwerke und Social Media zum Lernen einzusetzen, dann hat er sich damit bereits in die Ära der "Neuerfindung von E-Learning" begeben. Modernes E-Learning beinhaltet auch nicht-integrierte Lernmanagement-Tools, die die aktive Bereitstellung und Verwaltung von unzähligen Lernressourcen erforderten. Führungskräfte erwarten, dass sichergestellt wird, dass das richtige Lernen zur richtigen Zeit passiert, passgenau auf die Zielgruppen ausgerichtet, personalisiert und adaptiv.

Diese rekonzeptualisierte E-Learning-Perspektive bietet laut Pangarkar die Möglichkeit, sich auf Managementmethoden zu beziehen, die von Führungskräften als "lean" bezeichnet werden. Da die Führungskräfte erwarten, mehr mit weniger Ressourceneinsatz zu erreichen, Dinge besser und schneller zu tun, erwarten sie auch, dass Lernprozesse effektiv gestaltet und gleichzeitig Unterbrechungen der Unternehmensabläufe minimiert werden können. 

Viele der heutigen E-Learning-Angebote richten sich bereits an der Lean Learning-Methodik aus. Führende Unternehmen, zum Beispiel diejenigen, die als eine lernende Organisation gesehen werden, unterscheiden nicht mehr zwischen Lernen oder E-Learning. Diese Business- und Learning-Führungskräfte arbeiten zusammen, um das Lernen nahtlos in bestehende Lean-Geschäftsprozesse zu integrieren. Dadurch werden Störungen minimiert, die Produktivität gesteigert, die Kosten gesenkt und Lernmöglichkeiten geschaffen, mit denen die Performanz des Unternehmens sofort gesteigert werden könne.